Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Philipp Meißner muss die SG Argental verlassen
Fußball-Bezirksliga: Meckenbeuren und Kressbronn starten neuen Angriff auf die Spitze
MECKENBEUREN - So ganz allmählich bewegt sich wieder etwas auf den Sportplätzen der Fußball-Bezirksliga, wo die Vereine an der kommenden Rückrunde tüfteln, die SG Argental sogar schon an der neuen Runde – Trainer Philipp Meißner muss zum Saisonende gehen. Offiziell startet die Rückrunde am 18. März mit dem 18. Spieltag. Eine Woche davor hat Staffelleiter Andreas Schele einen Nachholspieltag eingebaut mit fünf Begegnungen, wo unter anderem der SV Kressbronn beim SV Mchenwangen (Sonntag, 11. März, 15 Uhr) antreten muss.
Im Gegensatz zum Aufsteiger TSV Tettnang, aktuell Tabellenvorletzter der Liga (SZ-Bericht vom 15. Januar), spielte der SV Kressbronn (3.), der TSV Meckenbeuren (5.) und die SG Argental (8.) eine ordentliche Hinrunde. Ein Pünktchen trennt die drei Kontrahenten, die sich in der oberen Tabellenhälfte positioniert haben und immer noch in Schlagdistanz zu Tabellenführer FC Leutkirch stehen. Der Spitzenreiter hat es zum Ende der Hinrunde versäumt, sich weiter abzusetzen, was auf eine spannende Rückrunde hoffen lässt.
In der Winterpause hat die SG Argental Philipp Meißner mitgeteilt, dass er am Ende der Saison den Trainerstuhl räumen muss. Der Verein will nach dreieinhalb Jahren eine Veränderung auf dieser Position haben – eine, die für frischen Wind sorgen soll. Diese Entscheidung wurde bewusst, so die SG, in einer Phase getroffen, in der es sportlich läuft. Meißner hatte die Mannschaft in der Rückrunde der Saison 2014/15 nach der Ära Sigi Hellmann übernommen und den drohenden Abstieg abgewendet.
In dieser Zeit hat er vor allem junge Spieler sowie Spieler aus der zweiten Mannschaft auf einen bestimmten Level gehievt. Ein Garant dafür, dass die SG acht Jahre lang ununterbrochen in der Bezirksliga spielt. In der anstehenden Rückrunde wollen alle an einem Strang ziehen, um einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen. „Es ist für mich sicher keine schöne Situation“, sagte Philipp Meißner auf Anfrage, „auf der einen Seite verstehe ich diesen Schritt, auf der anderen nicht“. Sofort hinschmeißen ist aber nicht die Sache Meißners, „es war mein Wunsch weiterzumachen und mit einem ordentlichen Abschluss den Verein zu verlassen“.
TSV blickt nach vorne
Der TSV Meckenbeuren will in der Rückrunde einen neuen Angriff auf die vorderen Plätze starten. „Wir haben viele Punkte verschenkt“, sagt Trainer Daniel Schmid, „aber wenn du drei Offensivkräfte permanent ersetzen musst, dann wird es schwierig.“Die Offensive hat zu Beginn der Saison viele Chancen kreiert, viele Tore gemacht. Nach dem Ausfall des Sturmduos Kai Zoyke und Nikolas Bochno (zusammen neun Treffer) lief es nicht mehr rund. „Die werden jetzt wieder Gas geben“, ist Schmid überzeugt.
Es ist noch Luft nach oben, „auch wenn die Spitze nicht unser Anspruch ist“, betont Schmid. Vieles hängt vom Auftakt ab, wo der TSV am 18. März den SV Kressbronn erwartet - ein Spiel mit besonderer Brisanz. Kressbronn verpflichtete in der Winterpause Klaus Gimple als neuen Trainer, der in der Vorsaison den TSV Meckenbeuren zurück in die Bezirksliga führte. „Klaus muss gerade mal über den Hof gehen, spielt dann gegen seinen ehemaligen Verein, sicher auch eine ungewohnte Situation für ihn“, meint Schmid, „er kennt natürlich jeden TSV-Spieler“. Personell hat sich in der Winterpause beim TSV nichts getan – bis auf dass die verletzten Spieler ihre Blessuren auskurieren konnten.
Der SV Kressbronn hat sich nach dem Abgang des Sportlichen Leiters Andreas Raaf zum FV Ravensburg ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: „Wir wollen vorne mit dabei sein“, sagt Trainer Klaus Gimple, „ob es für ganz oben reicht wird man sehen“. Laut Gimple ist die Qualität beim SV Kressbronn zweifelsfrei vorhanden, was der dritte Platz auch bestätigt. „Ich sehe im Moment keine Mannschaft, die vorne wegmarschiert“, sagt Gimple. Mannschaften wie der FC Isny hätten sich zudem gut verstärkt, „Kißlegg wird sicher in Sachen Meisterschaft auch noch ein Wort mitreden wollen“, ist Gimple sicher, „unsere Zielsetzung ist sicher nicht utopisch“, auch wenn die Vorgabe des Vereins eine andere ist. „Wenn wir hochgehen können, steigen wir gerne auf“, sagt Klaus Gimple. Zum Abgang Raafs meinte Gimple: „Rein sportlich kann diesen Schritt wohl jeder verstehen.“