Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Gericht erklärt Entlassung von Pfullendorfer Soldaten für rechtens
MANNHEIM (dpa) - Die Entlassung von Bundeswehrsoldaten wegen ihrer Teilnahme an demütigenden Aufnahmeritualen in Pfullendorf war nach Ansicht des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg (VGH) rechtens. Jeder „Spaß“ende dort, wo er die Würde, die Ehre und/oder die körperliche Unversehrtheit eines Kameraden verletze, hieß es am Freitag in der Begründung des VGH in Mannheim. Selbstgeschaffene bundeswehrinterne Aufnahmerituale würden die generelle Gefahr des Ausartens in sich tragen. Das Gericht wies damit die Anträge von drei Soldaten zurück, gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Sigmaringen in Berufung zu gehen. Die Fälle sind somit rechtskräftig abgeschlossen.
Vor einem Jahr hatten Berichte aus der Staufer-Kaserne die Öffentlichkeit schockiert. Es ging um angebliche sexuell-sadistische Praktiken – die Justiz bestätigte diese
Erste Frühlingsgefühle in der Vogelwelt
STUTTGART (lsw) - Obwohl das Wetter noch wenig auf den Frühling hindeutet, machen sich die Vögel im Land bereits auf die Suche nach dem geeigneten Partner. Wie der Naturschutzbund Baden-Württemberg am Freitag mitteilte, kann man bereits das Balzverhalten der heimischen Vogelwelt beobachten. Dabei werde zu unterschiedlichen Mitteln gegriffen: „Während die Eulen mit Liebesrufen auf Partnersuche gehen, versuchen Greifvögel mit akrobatischen Balzflügen zu imponieren“, erklärt Stefan Bosch vom Nabu. Auch der Bau eines Horstes und Beutegeschenke werden von männlichen Vögeln als Lockmittel benutzt. Das auffälligste Verhalten sei jedoch der Gesang. Vorwürfe nicht – und um quälerische Rituale. Wegen der quälerischen Aufnahmerituale waren vier Soldaten Anfang 2017 aus der Truppe ausgeschlossen worden – zu Recht, wie das Verwaltungsgericht Sigmaringen entschied. Gegen dieses Urteil hatten die Betroffenen beim VGH die Zulassung auf Berufung beantragt. Ein vierter gefeuerter Soldat hatte seinen Antrag zurückgenommen.
Unabhängig davon ermittelte die Staatsanwaltschaft Hechingen wegen möglicherweise strafbarem Verhalten gegen sieben Soldaten in der Staufer-Kaserne. Die Ermittlungen wurden eingestellt, es habe kein strafbares Verhalten nachgewiesen werden können, teilte die Behörde am Freitag mit. Lediglich ein Rekrut habe angegeben, dass er das Ritual als unangenehm empfunden habe. Die Anderen hätten ausgesagt, dass sie einverstanden gewesen seien.
Im Südwesten breitet sich die Grippewelle aus
STUTTGART (lsw) - Die Zahl der Grippefälle im Südwesten nimmt weiter deutlich zu. Seit Ende Januar zählte das Landesgesundheitsamt bereits 3129 Erkrankungen (Stand 8. Februar) – fast genauso viele wie in den ersten vier Wochen des Jahres zusammen. Seit Beginn der Grippesaison starben 22 Menschen infolge einer Infektion, darunter zwei Kinder, wie die Behörde in Stuttgart mitteilte. Im vergangenen Jahr war die Grippewelle allerdings noch deutlich heftiger ausgefallen. Weiterhin erkranken Menschen zumeist an Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie. Gegen diesen Stamm schützt der saisonale Impfstoff nicht. Generell empfohlen wird eine Grippeimpfung vor allem für Menschen ab 60 Jahren, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, chronisch Kranke wie Diabetiker, Schwangere und medizinisches Personal. Eine Impfung ist auch jetzt noch möglich.
Schärer fordert Handyentzug für auffällige Flüchtlinge
SIGMARINGEN (sz) - Der Bürgermeister von Sigmaringen, Thomas Schärer, fordert mehr Handhabe, gegen auffällig gewordene Flüchtlinge vorgehen zu können. Deshalb hat er Briefe an Bund, Land, Regierungspräsidium und Landrätin geschrieben. Hintergrund seines Vorstoßes sind rund ein Dutzend der knapp 500 Bewohner der Erstaufnahmestelle – vor allem junge Männer aus Marokko und Gambia –, die in der Stadt regelmäßig negativ in Erscheinung treten. Die Stimmung in der Bevölkerung habe sich deshalb verschlechtert. Laut Schärer würden dadurch alle Flüchtlinge in Misskredit gezogen und die Hilfsbereitschaft nehme ab. Zu den Sanktionen, die der Bürgermeister vorschlägt, gehören unter anderem ein verpflichtender Alkoholpräventionskurs für Neuankömmlinge, ein Benimmkurs und ein Stadtrundgang sowie Smartphone-Entzug, Hausarrest und die Verschärfung des Tatbestands der Beleidigung.