Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Bahnfahrer kommen wochenlang nicht zum Zug
Von 19. Februar bis 25. März fahren zwischen Friedrichshafen und Lindau keine Züge – DB modernisiert Strecke
KRESSBRONN - Wer zwischen 19. Februar und 25. März von Friedrichshafen nach Lindau will, kann sich den Blick auf den Zugfahrplan sparen. Weil die Deutsche Bahn vor allem in Eriskirch, Langenargen und Kressbronn Gleise und Bahnübergänge erneuert, geht auf der Strecke fünf Wochen lang gar nichts. Fahrgäste müssen auf Busse umsteigen. Acht Millionen Euro steckt die DB in die Modernisierung.
Dass die Investition in Millionenhöhe trotzdem keine Begeisterungsstürme auslösen wird, sondern vielmehr schon jetzt Chaos befürchten lässt, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen lief der sogenannte Schienenersatzverkehr bei früheren Streckensperrungen alles andere als rund – Stichworte: volle Busse, längere Fahrzeiten. Und zum anderen brachte sich die Bahn zuletzt mit Zugausfällen, zu wenig Wagen in teilweise schlechtem Zustand und Verspätungen auf der Südbahn selbst in die Schlagzeilen. Die Folge: Bei einem Krisengipfel mit Landrat Wölfle und einem Vertreter des Verkehrsministeriums gelobte das Unternehmen, nach den Weihnachtsferien für Besserung zu sorgen.
Bahnübergänge ebenfalls gesperrt
Ab 19. Februar wird es jedoch erst einmal schlechter – zumindest zwischen Friedrichshafen und Lindau. Denn bis 25. März fahren auf der Strecke keine Züge. „Reisende nutzen in diesem Abschnitt die Busse des Ersatzverkehrs“, schreibt die Bahn in einer Pressemitteilung (siehe Kasten). Modernisiert werden sollen die Bahnhöfe Eriskirch, Langenargen und Kressbronn sowie die Strecke zwischen Friedrichshafen und Kressbronn. Ein paar Kennzahlen: Auf etwa 13 Kilometern lässt die Bahn die Gleise erneuern und 26 000 Meter Schienen, 21 000 Schwellen sowie 30 000 Tonnen Schotter verbauen. Der Untergrund wird auf 510 Metern verbessert, dazu werden Entwässerungsanlagen errichtet und angrenzende Bahngräben, Randwege und Entwässerungseinrichtungen instand gesetzt.
Zudem erhalten laut Mitteilung 16 Bahnübergänge neue Befestigungen – und sind deshalb bereits ab Montag tage- beziehungsweise wochenweise gesperrt, der Verkehr wird umgeleitet. Das bedeutet, dass sich demnächst nicht nur Bahnfahrer in Geduld üben müssen, sondern auch Fußgänger oder Autofahrer, die über die Gleise wollen.