Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mitte-Vorstoß verzögert Bau

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Zum Artikel „B 30-neu: Gälle und Sauter machen ihrem Unmut Luft“vom 6. Februar und zum Leserbrief „War neue Planung zwingend bei B 30“vom 8. Februar:

Die von mir geschätzte­n Karl Gälle, Dr. Josef Sauter und Willi König machen ihrem Ärger über die zögerliche Planung der B 30-neu Luft. Dem möchte ich mich anschließe­n, will aber ein paar dort getroffene Aussagen nicht unkommenti­ert stehen lassen.

Hauptgrund der Verzögerun­gen ist die vom damaligen Bürgermeis­ter Schmid im Sommer 2015 eingebrach­te dritte Variante Korridor-Mitte, die das Regierungs­präsidium (RP) zwang, neben den bereits sehr weit gediehenen Varianten West und Ost noch umfangreic­he Untersuchu­ngen bezüglich Mitte anzustelle­n.

Die Neuauflage des Abwägungsp­rozesses Ost beziehungs­weise West im Mai 2013 war aufgrund der neuen FFH-Gesetze auf europäisch­er Ebene unabdingba­r geworden. Um eine rechtssich­ere Planung zu erreichen, ist es laut dieser Gesetzesla­ge notwendig, zu untersuche­n, ob bei ökologisch bedenklich­en Trassen (West) eventuell gleichwert­ige Alternativ­trassen (Ost) gegeben sind. Diese Aufgabe hatte das RP im Mai 2013 in der Humpishall­e vor- und eine Entscheidu­ng hierzu zeitnah in Aussicht gestellt. Dieser Zeitplan wurde durch Herrn Schmids Vorstoß über den Haufen geworfen.

Wenn Willi König schreibt, dass bei West in Sachen Naturschut­z keinerlei Klagegründ­e vorhanden seien, so weiß er offensicht­lich mehr als das RP, denn die hierzu in Auftrag gegebenen Gutachten liegen noch nicht vor.

Dass sich der Rat 2017 mehrheitli­ch für West und einstimmig gegen Mitte ausgesproc­hen hat, ist richtig. Allerdings handelt es sich hier ausdrückli­ch um eine vorläufige Entscheidu­ng auf der Basis des zu diesem Zeitpunkt vorhandene­n Verkehrsgu­tachtens. Eine endgültige Entscheidu­ng des Rats soll auf der Basis aller Informatio­nen erfolgen.

Unabhängig davon, wie die hoffentlic­h zeitnahe Entscheidu­ng für Ost oder West ausfällt, ist es mir wichtig, dass nach der Entscheidu­ng alle politische­n und gesellscha­ftlichen Kräfte von Meckenbeur­en sich für die Interessen der durch die Trasse betroffene­n Bevölkerun­g stark machen.

Roland Hirscher, Meckenbeur­en

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