Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wasserburg investiert in Baugebiet und Halbinsel
Finanzausschuss berät über Haushaltsentwurf – Mammutanteil fließt nach Reutenen
WASSERBURG - Nachdem sie vergangenes Jahr recht sparsam war, will die Gemeinde Wasserburg nun wieder investieren. Fast eine Million sollen in die Sanierung von Hafenmauer und Uferpromenade sowie in den Neubau von Kiosk und Segelschule fließen. Aber auch das Freibad Aquamarin, die Feuerwehr und die Grundschule bekommen Geld, wie Kämmerer Joachim Waldbauer bei der Finanzausschusssitzung vergangene Woche erläuterte. Der Mammutanteil fließt aber ins Baugebiet Reutenen.
Ins Gewicht fällt dort neben dem Erwerb von Grundstücken und der Erschließung des Baugebiets, was zusammen mehr als 730 000 Euro kostet, vor allem der Bau eines Regenwasserkanals für 800 000 Euro. Allerdings erhofft sich die Gemeinde davon langfristig Gewinne durch den Verkauf von Bauplätzen.
Weil Wasserburg noch in diesem Jahr die Sanierung von Hafenmauer und Uferpromenade sowie den Neubau von Kiosk und Segelschule in Angriff nehmen möchte, ist auch hierfür Geld vorgesehen. Für die Erneuerung der Hafenmauer sind in diesem Jahr 250 000 Euro eingestellt. Ebenso viel fließt in die Uferpromenade. Das ist allerdings erst der Anfang: Nächstes Jahr werden für die beiden Projekte voraussichtlich jeweils noch einmal mehr als eine Million dazukommen. Für den Neubau von Kiosk und Segelschule sind in diesem Jahr 375 000 Euro veranschlagt. Insgesamt wird der Neubau allerdings fast 600 000 Euro kosten.
Schule bekommt für Werkraum nur halb so viel
Auch für die Grundschule ist Geld im diesjährigen Haushaltsplan vorgesehen. Allerdings müssen die Lehrer für die Ausstattung ihres Werkraums mit weniger auskommen, als sie es sich wünschen würden. 46 600 Euro wurden dafür beantragt – eine Summe, die nach Meinung der Gemeinderäte zu hoch angesetzt war. „Irgendwo muss man das Wunschkonzert lassen“, sagte Marco Liebermann (CSU). Stefan Hanser (FB) schlug vor, von der Ausstattung die 20 000 Euro abzuziehen, die die Gemeinde in den Schulbus investiere. Die Ausschussmitglieder einigten sich schließlich darauf, den Zuschuss für den Werkraum zu halbieren.
Auch die 10 000 Euro, die die Schule für „Whiteboards“beantragt hatte, sorgten bei den Gemeinderäten für Fragezeichen. Dabei handelt es sich um interaktive digitale Tafeln, die mit einem Computer verbunden sind. „Braucht man Whiteboards für 10 000 Euro?“, stellte Liebermann in den Raum. Die Räte entschlossen sich schließlich, den Posten im Haushalt zu belassen.
Ein Spielgerät auf dem See
Für das Freibad Aquamarin stehen im diesjährigen Vermögenshaushalt voraussichtlich insgesamt rund 100 000 Euro zur Verfügung. Knapp 40 000 Euro davon fließen in die Freibadausstattung, außerdem wurden rund 6000 Euro für einen neuen Uhrenturm beantragt. Wofür der nötig sein soll, erschloss sich den Räten nicht. „Ich habe gehört, dass sie sich ein Spielgerät auf dem See wünschen“, sagte Hanser. Er wundere sich, warum das aber nicht beantragt wurde. Daher beschlossen die Räte, die 6000 Euro nicht für eine Uhr, sondern für das Wasserspielgerät einzustellen. Die Feuerwehr soll fast 250 000 Euro für ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) bekommen. Knapp 500 000 Euro müssen in diesem Jahr aus den Rücklagen der Gemeinde genommen werden. 2019 kommen voraussichtlich noch einmal 1,5 Millionen dazu. „Dann sind die Rücklagen erschöpft“, erläuterte Kämmerer Waldbauer. „Alles nach 2018 steht und fällt mit den Erlösen aus dem Baugebiet Reutenen.“