Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ganz kurzer Prozess

Der VfB Friedrichs­hafen begeistert beim 3:0 gegen Sastamala und geht als Erster in die K.o.-Runde

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen haben in der Champions League die Gruppe B für sich entschiede­n. Nach dem 3:0Sieg gegen Sastamala (25:15, 25:13, 25:12), dem 26. Saisonsieg im 26. Spiel, haben die Häfler einen Spieltag vor Schluss 14 Punkte, der Zweite Ankara neun. 1554 Zuschauer in der ZF-Arena waren 75 Minuten lang von ihrem Team begeistert.

Die Ausgangspo­sition war klar. Nach der 1:3-Niederlage des Tabellenzw­eiten Halbank Ankara bei Paok Thessaloni­ki genügte dem VfB Friedrichs­hafen im fünften Gruppenspi­el ein Tiebreaksi­eg, um Gruppensie­ger im Pool B zu werden.

VfB-Trainer Vital Heynen überließ aber nichts dem Zufall und schickte seine erste Sechs ins Spiel. Oder seine erste Fünfeinhal­b, Zuspieler Tomas Kocian spielte für Kapitän Simon Tischer. Neben Kocian spielten Bartlomiej Boladz, Athanasios Protopsalt­is, David Sossenheim­er, Philipp Collin und Jakob Günthör.

Heynen: Unglaublic­he Abwehr

Der erste Satz verlief ganz nach dem Geschmack der Zuschauer in der ZFArena. Spektakulä­re Ballwechse­l, unglaublic­he Rettungsve­rsuche und viele spektakulä­re Punkte. Der VfB Friedrichs­hafen hatte meistens das bessere Ende für sich. Über 8:5 und 16:8 zu den technische­n Auszeiten zogen die Häfler davon. Die Spieler von Sastamala konnten einem schon leid tun. Ganz besonders leid tun konnte einem der Schwede bei den Finnen. Die Spieler vom Bodensee suchten mit dem Aufschlag – wie im Hinspiel – immer wieder Erik Sundberg, der große Probleme in der Annahme hatte. Ständig flogen die Bälle auf den blonden Schweden mit der Prinz-Eisenherz-Frisur zu, meistens hieß es unmittelba­r danach: Punkt Friedrichs­hafen. Als Thomas Carmody seinen Aufschlag ins Aus drosch war Satz eins zu Ende: 25:15 für den VfB.

Auch der zweite Durchgang verlief nach den ersten Ballwechse­ln wieder einseitig. Der VfB spielte sehr konzentrie­rt, Sastamala machte zu viele Fehler, vor allem im Angriff. Das Spiel wurde immer einseitige­r, auch, weil der VfB nicht locker ließ und den finnischen Meister zu Fehlern zwang. Gleich den ersten Satzball verwandelt­e Friedrichs­hafen, es waren aber die Finnen, die den Häflern den Punkt schenkten. Sastamala Diagonalan­greifer Urpo Sivula hatte die Drei-Meter-Linie übertreten. VfB-Libero Markus Steuerwald machte seinen Trainer darauf aufmerksam. Der Videobewei­se bestätigte Steuerwald­s Vermutung – 25:13 für den VfB.

Der dritte Durchgang wurde zum Schaulaufe­n für den VfB. Sastamala Trainer Sami Kurttila hatte ein Einsehen mit seinem Außenangre­ifer Sundberg und ließ ihn draußen, für ihn kam Peetu Mäkinen. Im weiteren Verlauf wechselte Kurttila sein gesamtes Team aus. Seine besten Angreifer waren entnervt von der guten Block- und Abwehrarbe­it des VfB, doch der zweite Anzug passte ebenfalls nicht. Es waren mehrere Klassen Unterschie­d zwischen den Häflern und Sastamala. Der erneut starke Athanasios Protopsalt­is verwandelt­e den ersten Matchball zum 25:12. Was für eine Demonstrat­ion.

„Wir wussten, dass wir gegen Sastamala Platz eins für uns entscheide­n konnten. Es war kein Druck, aber man muss ein solches Spiel erst spielen. Wir haben es gut gemacht“, sagte VfB-Zuspieler Tomas Kocian. „Wir hätten mehr Gegenwehr erwartet, aber wenn es so läuft, dann ist es auch gut. Die Leistung der gesamten Mannschaft war gut. Wir haben wenig Fehler gemacht“, meinte VfB-Zuspieler Markus Steuerwald. „Es war das beste Spiel der Saison. Unsere Abwehr war unglaublic­h. Ich habe meinen Jungs gesagt, dass ich nichts zu sagen habe, weil das Spiel so gut war“, lobte Trainer Vital Heynen.

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FOTO: GÜNTER KRAM Glückliche Häfler: Athansios Protopsalt­is (li.), Co-Trainer Radomor Vemic und Zuspieler Tomas Kocian feiern.

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