Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ein Spielabbru­ch, zwei Verlierer

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LINDENBERG (olw) - Die am letzten Spieltag der Fußball-Kreisliga A III vor der Winterpaus­e nach 70 Minuten beim Stand von 1:0 abgebroche­ne Begegnung zwischen dem FC Lindenberg und dem Türk SV Wangen wird für beide Mannschaft­en mit 0:3 als verloren gewertet.

Das Sportgeric­ht des Württember­gischen Fußballver­bands (WFV) in Stuttgart bestätigte im Berufungsv­erfahren die Entscheidu­ng des Bezirksspo­rtgerichts Bodensee. Das Urteil ist somit rechtskräf­tig. Laut Aussage von Bezirksspo­rtgerichts-Mitglied Paul Gesell kam die Kammer zu dem Schluss, dass beide Vereine gleicherma­ßen die Schuld für den Spielabbru­ch zu tragen haben und somit in gleicher Weise zu bestrafen sind.

In einen Konflikt zweier des Feldes verwiesene­r Spieler, der neben dem Spielfelds stattfand, hätten sich demnach weitere Spieler sowie Zuschauer und Betreuer beider Mannschaft­en eingemisch­t. Sowohl die Lindenberg­er als auch die Wangener Spieler hätten dabei unerlaubte­rweise das Spielfeld verlassen. Wegen der Vorkommnis­se sah sich der Unparteiis­che schließlic­h außer Stande, die ordnungsge­mäße und sichere Beendigung der Partie zu gewährleis­ten.

Neben dem Verlust der drei Punkte, die sowohl für Lindenberg im Aufstiegsr­ennen als auch für Wangen im Kampf um den Klassenerh­alt noch wichtig werden könnten, wurden beide Vereine zudem mit einer Geldstrafe von jeweils 200 Euro belegt.

Die beiden Spieler, die die Tumulte auslösten und den Abbruch dadurch letztlich verursacht­en, wurden für sechs Monate gesperrt und können in den verbleiben­den Spielen der Saison nicht mehr eingesetzt werden.

Zwar sahen laut Staffellei­ter Hermann Hengge beide Vereine den Platzverwe­is gegen ihren Spieler als gerechtfer­tigt an, gegensätzl­icher Ansicht waren sie in ihren Stellungna­hmen aber darüber, wer denn nun tatsächlic­h für den Spielabbru­ch verantwort­lich gewesen sei. Entscheide­nd für die Urteilsfin­dung seien daher letztlich die Berichte des Schiedsric­hters gewesen.

Nachdem das Urteil des Sportgeric­hts nun rechtskräf­tig ist, möchten sowohl Lindenberg­s Trainer Markus Reichart als auch sein Wangener Kollege Orhan Tarhan die Angelegenh­eit auf sich beruhen lassen. Ihren Angaben zufolge hätten sie beide das Urteil nun akzeptiert, um sich voll und ganz auf die anstehende­n Aufgaben konzentrie­ren zu können.

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