Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Erster Sieg für Berlin unter Moculescu
Die erfolgreiche Rückkehr von Stelian Moculescu, langjähriger Erfolgscoach des VfB Friedrichshafen, der längste Satz in der Geschichte der Liga, ein spannendes Rennen um die Play-off-Plätze und weiterhin große Gelassenheit beim TV Rottenburg auch nach der inzwischen 15. Niederlage – der 16. Spieltag der Volleyball-Bundesliga lieferte jede Menge Gesprächsstoff.
Allen voran natürlich das gelungene Debüt von Stelian Moculescu als neuer Trainer der Berlin Recycling Volleys beim 3:1 im Verfolger-Duell gegen die Rhein-Main Volleys. 4107 Fans waren in die Max-Schmeling-Halle gekommen, um das zu bestaunen, was vorher eigentlich niemand für möglich gehalten hatte: Moculescu als Coach einer anderen deutschen Mannschaft – und dann auch noch beim ungeliebten VfBKonkurrenten in Berlin. Nach dem 23:25 im Auftaktsatz lieferten die Gastgeber eine stabile Leistung ab und hielten die Gäste in den nächsten drei Durchgängen deutlich auf Schlagdistanz. Guter Block, sichere Annahme und starke Feldabwehr waren bei Berlin die Erfolgsgaranten für den Gewinn des dritten Satzes. Spätestens beim Stande von 11:5 im vierten Durchgang war dann die Vorentscheidung gefallen, das Spiel der Gäste blieb zu sehr vom Service abhängig. „Das war vielleicht mein bester Tag bislang in Berlin“, freute sich
Adam White. „Man sieht, dass das Team unter dem neuen Trainer seinen Rhythmus findet und ein gutes Level abruft.“„Heute hat man gesehen, was für eine große Bereicherung die Rückkehr von Stelian Moculescu für die Liga ist“, sagte UnitedCoach Michael Warm.
Ein 3:0 für die Geschichtsbücher feierte der TSV Herrsching gegen die Netzhoppers. Der zweite Satz war mit 43:41 und 44 Minuten der längste in der Bundesliga-Historie. Zwei Sätze lang taten sich die Bayern schwer gegen das Team aus Brandenburg, erst im dritten Durchgang war die Moral der Gäste gebrochen. Lange lief der TSV zunächst einem Rückstand hinterher, ehe Topscorer Christoph Marks das 25:23 besorgte. An Spannung nicht zu überbieten war der zweite Satz, in dem die Netzhoppers, die auf ihren erkrankten Kapitän Daniel Heinecke verzichten mussten, ebenfalls zahlreiche Satzbälle aus gute Position vergaben. Erst als Jose Gomes das 42:41 erzielt, gelang dem TSV der entscheidende Punkt: Den Aufschlag von Brown gab Schiedsrichter Jan Opitz gut – trotz heftigen Protests der Netzhoppers. „Solch einen Satz habe ich im Hallenvolleyball noch nicht erlebt“, sagte TSV-Coach Max Hauser.
Gelassenheit ist Trumpf beim TV Rottenburg – trotz der Niederlagenserie mit nur einem Sieg in 16 Spielen. Doch das 2:3 gegen die SVG Lüneburg brachte neben einem Schub für die Moral auch einen Zähler bei nun 5 Punkten Vorsprung auf den Tabellenletzten, die Bergischen Volleys. Zudem glichen die Hausherren einen 0:2-Satzrückstand aus. „Wir sind froh über den gewonnenen Punkt. Die Fans haben uns gepusht und geholfen, wieder zurückzukommen“, sagte TVR-Außenangreifer Tim Grozer.