Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Gold und Silber für die Läufer des VfB LC
Richard Ringer setzt sich über 3000 Meter durch – Sperlich wird Zweiter über 1500 Meter
FRIEDRICHSHAFEN (gkr) - 60 Zentimeter haben über Gold oder Silber entschieden: Am Samstagabend hat Richard Ringer sein drittes Gold über 3000 Meter bei einer deutschen Meisterschaft abgeräumt. Insgesamt war dies der zwölfte DM-Titel für den erfolgreichsten Leichtathleten des VfB LC Friedrichshafen bei den Aktiven.
Das Rennen hatte zwar den Ausgang, den man nach den letzten Wochen hatte erwarten können, blieb aber bis auf die letzten Meter spannend. Richard Ringer konnte seinen Hauptkonkurrenten Clemens Bleistein gerade noch auf Distanz halten und um neun Hundertstel Sekunden (das entspricht etwa 60 Zentimetern) abhängen. Nur 2015 war es noch knapper, da gaben bei Ringers DM-Sieg über den Regensburger Florian Orth lediglich vier Hundertstel den Ausschlag.
Das Rennen entsprach taktisch dem des Vorjahres. Auf dem ersten Kilometer hielt sich Titelverteidiger Ringer, der gemütliche 2:52 Minuten lief, noch im Mittelfeld. Auf dem zweiten – in nicht wesentlich schnelleren 2:50 – übernahm er die Führung. Auf dem letzten Teilabschnitt forcierte Ringer weiter das Tempo und riss das Feld auseinander. Seinen badischen Konkurrenten Timo Benitz hatte er abgeschüttelt, nicht aber den Münchner Bleistein, der buchstäblich bis zur Ziellinie wie eine Klette an ihm hing. Die Siegerzeit von 8:10,14 Minuten ist typisch für ein bei Meisterschaften übliches Bummelrennen.
Den letzten Kilometer legte Ringer in starken 2;26,9 Minuten zurück. Das ist eine Ansage und bestätigt auch die gegenwärtige Form von Clemens Bleistein, der in der aktuellen Saison bereits Bestzeiten über 1500 (3:41,53) und 3000 Meter auf die Bahn gezaubert hat. „Ich bin einfach mega stolz, dass ich meinen zwölften Titel geholt habe. Immer wenn ich bei deutschen Meisterschaften am Start war, habe ich in den vergangenen Jahren auch gewonnen. Bei der HallenWM in Birmingham (1. bis 4. März) ist die Finalteilnahme mein Ziel“, sagte Richard Ringer. Drei Tage vor seinem Vorlauf am 2. März feiert er seinen 29. Geburtstag.
Sperlich überzeugt
Ringers Vereinskollege Martin Sperlich hat sich in Dortmund derweil nach einer fast ganzjährigen Wettkampfpause zurückgemeldet. Als cleverer Vorlaufsieger schaffte er über 1500 problemlos den Finaleinzug. Auch in diesem Endlauf wurde gebummelt, erst auf den letzten drei Runden auf der 200-Meter-Bahn wurde es flott und Sperlich war zur Stelle. Buchstäblich auf der Ziellinie fand er innen die Lücke und schob sich an Marvin Heinrich (Wiesbadener LV) vorbei auf Platz zwei. Der Abstand: zwei Hundertstel oder etwa 15 Zentimeter. Sperlich passierte knapp hinter Sebastian Keiner von der LAC Erfurt (3:50,12) in 3:50,32 das Ziel. Für Martin Sperlich war das die dritte Medaille in einem Einzelrennen als Aktiver bei einer deutschen Meisterschaft und damit einer seiner bisher größten Erfolge überhaupt. Nada Ina Pauer, die sich ebenfalls für die DM qualifiziert hatte, musste ihre Teilnahme absagen.