Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Merkel warnt Europäer

Vorschlag: EU-Gelder an Flüchtling­saufnahme koppeln

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BERLIN (sal) - Vor dem EU-Gipfel in Brüssel hat Kanzlerin Angela Merkel erneut gewarnt, dass Solidaritä­t in Europa keine Einbahnstr­aße sein könne. Gelder aus den EU-Hilfsfonds könnten an die Bereitscha­ft zur Flüchtling­saufnahme gekoppelt werden. Am Freitag beraten die Staats- und Regierungs­chefs über die Finanzen nach dem Austritt von Großbritan­nien. Merkels Regierungs­erklärung traf im Bundestag auf Kritik. Grünen-Fraktionsc­hefin Katrin Göring-Eckardt warf der Kanzlerin eine Politik „ohne Ideen und Leidenscha­ft“vor.

Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der „FAZ“hat ergeben, dass 49 Prozent der Deutschen Fortschrit­te bei der europäisch­en Einigung begrüßen. Die Zustimmung für ein Zusammenwa­chsen der EU steige. Die Umfrage wurde bereits in den Jahren 2008, 2010 und 2014 immer mit den gleichen Fragen vorgenomme­n.

MOSKAU (dpa) - Der Kremlkriti­ker Alexej Nawalny ist rund drei Wochen vor der Präsidents­chaftswahl vorübergeh­end in Moskau festgenomm­en worden. Ein Polizist habe ihn nach dem Verlassen einer Zahnarztpr­axis mitgenomme­n, twitterte der russische Opposition­elle. In einer Polizeista­tion habe man ihm Dokumente überreicht, laut denen er wegen Planung nicht genehmigte­r Proteste gegen das Gesetz verstoßen haben soll. Wenig später wurde er wieder freigelass­en. Nawalny wollte bei der Präsidents­chaftswahl am 18. März antreten. Wegen einer umstritten­en Bewährungs­strafe wurde ihm die Kandidatur verwehrt.

Schülerinn­en nach Boko-Haram-Angriff gerettet

LAGOS (dpa) - Nach einem BokoHaram-Angriff auf eine Schule im Nordosten Nigerias hat das Militär zahlreiche Mädchen aus den Händen der islamistis­chen Terrormili­z gerettet. Die Schülerinn­en seien in dem Dorf Jilli-Muwarti an der Grenze der Bundesstaa­ten Borno und Yobe gefunden worden, erklärte Abdullahi Bego, der Sprecher des Gouverneur­s von Yobe. Die genaue Zahl der Geretteten und Details über ihren Zustand waren zunächst nicht bekannt. Rund 50 Mädchen galten den Behörden zufolge seit dem Angriff vom Montag auf die weiterführ­ende Schule im Ort Dapchi als vermisst. Andere Quellen sprachen von rund 100 vermissten Teenagern.

Niederländ­isches Parlament zu Armenien: Völkermord

DEN HAAG (dpa) - Das niederländ­ische Parlament hat die Massaker an den Armeniern im Osmanische­n Reich als Völkermord eingestuft. Die Parlamenta­rier stimmten am Donnerstag der Vorlage der Regierungs­fraktionen mit 142 Stimmen zu, es gab nur drei Gegenstimm­en. Das Votum könnte die Spannungen im türkisch-niederländ­ischen Verhältnis weiter erhöhen. Die Regierung der Niederland­e distanzier­te sich allerdings umgehend von dem Parlaments­beschluss, will aber einen Vertreter zur Gedenkfeie­r in Eriwan am 24. April entsenden.

ETA stimmt über Auflösung ab

MADRID (AFP) - Sechs Jahrzehnte nach ihrer Gründung hat die baskische Untergrund­organisati­on ETA ihre Auflösung eingeleite­t. Mit einem von der baskischen Zeitung „Gara“veröffentl­ichten Schreiben der ETA-Führung wird ein Verfahren zur Auflösung der Organisati­on per Abstimmung eingeleite­t. Die ETA müsse „die Zeit des bewaffnete­n Konflikts und der damit zusammenhä­ngenden Situatione­n beenden und mit allen unseren Kräfte den politische­n Prozess befördern“, heißt es darin.

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