Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Technischer Ausschuss will zwei Firmen Erweiterungsbau ermöglichen
Mitglieder wollen Änderung des Flächennutzungsplans für die Gemarkung Langnau
LANGNAU/HILTENSWEILER (ari) In zwei Teilbereichen soll der Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Tettnang-Neukirch für die Gemarkung Langnau geändert werden. Das hat der Technische Ausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen. Hintergrund ist der Erweiterungswunsch zweier Unternehmen.
Auf die Stadt Tettnang seien, so Stadtplanerin Bettina Gerlach, Mitte vergangenen Jahres das Unternehmen Bohner Bau aus Oberlangnau und die Dorn Spritzguss GmbH aus Hiltensweiler zugekommen. Die Bitte: Sie wollen am bestehenden Betriebsstandort ihre Unternehmen erweitern. Auf dem eigenen Grundstück haben die Betriebe allerdings keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr. Beide Betriebe grenzen an Flächen, für die im Flächennutzungsplan (FNP) weder Gewerbefläche noch Baugebiete vorgesehen sind. „Auch gibt es keine Bebauungspläne für die Bereiche“, so Gerlach. „Das heißt, der FNP muss zwingend geändert werden, um Baurecht schaffen zu können. Gleichzeitig müssen mit der Änderung des FNP Bebauungspläne aufgestellt werden.“In beiden Fällen sehen Regionalverband und Landratsamt eine Erweiterung als unkritisch. Im Falle von Oberlangnau soll der FNP dahingehend verändert werden, dass die angrenzende Fläche, die als einzige Fläche für die Erweiterung und Errichtung einer Lagerhalle in Betracht komme, als Gewerbebaufläche ausgewiesen wird. Obwohl diese Fläche in eine Zone des Wasserschutzgebietes hineingreift, sei laut einer Stellungnahme des Amtes für Wasser- und Bodenschutz eine Bebauung nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Im Zuge einer Änderung des FNP werde dann auch der südliche Teil der Klosterstraße, der bislang als Wohnbaufläche ausgewiesen ist, in eine Mischbaufläche umgewandelt werden, um einen laut Verwaltungsunterlagen „verträglichen Übergang“zu gewährleisten.
In Hiltensweiler soll ebenfalls die an den Betrieb angrenzende Fläche, die bislang einem „Übergangsbereich zwischen Siedlung und offener Landschaft zuzuordnen“ist, als Gewerbebaufläche ausgewiesen werden. Zudem soll in diesem Zuge eine Streuobstwiese entstehen, die als Ausgleichsfläche für hinzukommende Versiegelung herangezogen werden soll.
Der Ortschaftsrat Langnau hat sich am Dienstag für die Änderung ausgesprochen: „Das Vorhaben ist im Ortschaftsrat einstimmig befürwortet worden“, resümiert Ortsvorsteher Peter Bentele. „Es sind zwei Gewerbebetriebe, die alteingesessen seit Jahrzehnten an den Standorten wirtschaften und deren größter Wunsch es ist, weiterhin ein zusammenhängendes Betriebsgelände zu bewirtschaften.“Auch der Technische Ausschuss hat sich einstimmig für die Änderung des FNP ausgesprochen.