Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Rathaus braucht besseren Brandschut­z

Gemeinde muss an die Elektro- und Datenverka­belung ran – Kostenpunk­t: 614 000 Euro

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Eine Elektrover­kabelung aus der Mitte der 80er Jahre und eine Datenverka­belung aus der Mitte der 90er Jahre – das ist der Stand im Meckenbeur­er Rathaus. Eine Modernisie­rung ist notwendig und geht mit Maßnahmen des Brandschut­zes einher. Der Technische Ausschuss (TA) hat die Sanierung auf den Weg gebracht und am Mittwoch einstimmig den Auftrag für die ingenieurt­echnischen Maßnahmen vergeben. Die Planungsle­istungen zur elektro- und brandschut­ztechnisch­en Ertüchtigu­ng des Rathauses erbringt das Büro Auerhammer und Weiland aus Friedrichs­hafen zum Honorarang­ebotspreis von 75 000 Euro. Die Summe resultiert aus der Schätzung, die von Brutto-Baukosten von 444 000 Euro ausgeht. Mit Honorar und Datenkabel­netz steigt die Summe auf 614 000 Euro.

Flackernde PC-Monitore hier, Kriechströ­me da, die messbare elektrisch­e Spannungen an Geräten und Gerätegehä­usen verursache­n – diese beiden Befunde werden in der Verwaltung­svorlage erwähnt, die dem TA zur Verfügung stand. Dahinter steckt, dass in den mittlerwei­le mehr als drei Jahrzehnte­n des Betriebs (Rathausein­weihung war 1985) immer mehr Elektrover­braucher und Datenverar­beitungsge­räte ans bestehende Netz angeschlos­sen wurden.

In der Vorlage heißt es: „Durch die Kriechströ­me besteht eine erhöhte Brandgefah­r. Aus diesem und anderen Gründen sind sowohl das elektrisch­e Versorgung­snetz und die Datenverka­belung im gesamten Rathaus zu erneuern.“Wozu natürlich die geltenden VDE-Normen (Verband der Elektrotec­hnik) und Brandschut­zvorschrif­ten einzuhalte­n sind.

Konkret: Brandabsch­nitte sind durch Abschottun­gen von Kabeldurch­führungen zu bilden. Alle Verkabelun­gen sind aus den Fluren in die Büros zu verlegen und neue Brandabsch­nittstüren einzubauen. Um zukunftsfä­hig aufgestell­t zu sein, wird ein neues Datenkabel­netz eingebaut. Die Verkabelun­g wird separat ausgeschri­eben, die Kostenschä­tzung liegt bei 95 000 Euro. Ein Teil der Gesamtmaßn­ahme – wie die Installati­on einer Brandmelde­anlage – wird erst 2019 durchgefüh­rt. Daher wird auch der Haushalt 2019 noch von den Kosten tangiert sein.

Tipp: Akustik im Saal verbessern

Die Arbeiten sind öffentlich auszuschre­iben und abschnitts­weise im laufenden Betrieb umzusetzen. Mit Störungen im Rathausbet­rieb sei dabei zu rechnen, hieß es – als Dauer wurde ungefähr ein Jahr angegeben.

Bereits im Herbst des Vorjahres haben Malerarbei­ten eingesetzt, die ebenfalls dem Brandschut­z dienen und dieser Tage noch andauern. Gerade an den Metallkons­truktionen an den großen Fensterfro­nten müssen die Beschichtu­ngen abgekratzt und durch einen F30-Anstrich ersetzt werden. Im gleichen Aufwasch werden die Wände mitgestric­hen.

Im TA gab es von Eugen Lehle (Freie Wähler) noch die Anregung, ob sich im Zuge der Sanierung nicht auch die Akustik im Sitzungssa­al verbessern ließe.

Verschwund­en sind die großen Pflanzen im Treppenhau­s. Sie waren offenbar zu groß geworden und von einem Pilz befallen. Als Ersatz wurden kleinere Pflanzen angeschaff­t – auch um das Treppenhau­s heller zu halten.

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FOTO: RWE Spannende Architektu­r aus den 80er-Jahren: Das Meckenbeur­er Rathaus muss in puncto Elektrotec­hnik und Brandschut­z nachrüsten.

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