Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Streichholz löst in Wangen Großbrand aus
WANGEN (bee) - Bei einem Großbrand sind am Donnerstagvormittag in einem Gebäudekomplex in der Straße Im Ebnet mehrere Wohnungen zerstört und weitere stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Menschen kamen zum Glück nicht zu Schaden. Allerdings stehen jetzt knapp 20 Menschen vorerst ohne eigenes Dach über dem Kopf da. Brandursache dürfte nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei ein heruntergefallenes Streichholz gewesen sein. Der Sachschaden wird demnach auf mehr als eine Million Euro geschätzt. Wie die Behörden am Nachmittag mitteilten, hatte ein Bewohner im zweiten Obergeschoss des Hauses gegen 11 Uhr auf dem Balkon seiner Wohnung eine Kerze anzünden wollen. Dabei fiel ihm das brennende Streichholz aus der Hand. Anschließend landete es in der Holzverschalung des Balkons. Der Bewohner versuchte zunächst, das Feuer selbst zu löschen, scheiterte aber. Kurz darauf loderten offene Flammen vom Balkon. Wegen starken Ostwinds griffen sie auch auf das angrenzende Haus über, so Staatsanwaltschaft und Polizei. Die Feuerwehr rückte unter anderem mit ihrer Drehleiter an. Die Besatzung versuchte, der Lage Herr zu werden, allerdings war schnell klar, dass sie Unterstützung brauchte. Neben dem Wind erschwerte die verwinkelte Bauart des Gebäudekomplexes die Arbeiten zunächst zusätzlich, wie Kreisbrandmeister Oliver Surbeck vor Ort erklärte. Deshalb rückte zunächst eine weitere Drehleiter der Lindenberger Feuerwehr an, später kam auch noch die aus Leutkirch. Von drei Seiten konnten die in der Spitze nun 155 Feuerwehrleute daran arbeiten, ein Übergreifen der Flammen auf weitere Nachbargebäude zu verhindern und den Brandherd zu bekämpfen. Außerdem arbeiteten sich von innen Einsatzkräfte in die Dachstühle vor. Erfolgreich, wie sich gegen 12.30 Uhr herausstellte. Da gab Surbeck vorsichtige Entwarnung: Das Feuer sei unter Kontrolle, „wir sind über den Berg“.