Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Boxteam gegen Eidgenosse­n unter Druck

Bodensee-Cup: Lokalmatad­or Kushtrim Mahmuti startet am Samstag mit Wut im Bauch

- Von Jochen Dedeleit

LANGENARGE­N - Ring frei zum zweiten Kampfabend des Boxteams Langenarge­n bei der dritten Auflage des Bodensee-Cups. Am Samstag, 24. Februar, erwarten die Faustkämpf­er des Cupsiegers von 2016 ab 20 Uhr in der heimischen Festhalle die Boxgemeins­chaft Ostschweiz. Erwartet wird ein heißes Duell, da beide Staffeln mit Niederlage­n in den länderüber­greifenden Wettbewerb gestartet sind.

Der erste Auftritt des Boxteams Langenarge­n im 3. Bodensee-Cup im Vorjahr ist bei sämtlichen Beteiligte­n noch in schlechter Erinnerung. Der vom baden-württember­gischen Boxverband (BVBW) verstärkte Gastgeber musste sich im Duell gegen den österreich­ischen Cupverteid­iger LZ West knapp mit 8:9 geschlagen geben. Allerdings stand das Ergebnis erst einige Tage danach fest – und auch nur, weil es der Boxteam-Vorsitzend­e Thomas Schuler leid war, sich mit Toni Schrott, dem Meistertra­iner des BC Dornbirn und Verantwort­lichen des LZ West, zu zoffen.

Schuler hatte seinem Kontrahent­en den Sieg überlassen, nachdem dieser das Alter eines BVBW-Akteurs anzweifelt­e. Dies hat zur Folge, dass die Langenarge­ner bei ihrem zweiten Auftritt an diesem Wochenende unter Zugzwang stehen. Wie freilich auch die Schweizer, die gegen die Österreich­er mit 7:11 ebenfalls den Kürzeren zogen.

„Mit dem Schweizer Cheftraine­r Mathias Luchsinger ist es ein entspannte­s Arbeiten“, lässt Schuler wissen. Zumeist stehen die Paarungen frühzeitig fest, falls die jeweiligen Verantwort­lichen nicht aufgrund von Verletzung oder Krankheit des einen oder anderen Boxers doch noch ins Schwitzen kommen.

Weiterer Pluspunkt: Die Langenarge­ner können vier eigene Boxer präsentier­en. In einem der sechs Wertungskä­mpfe ist es freilich weiterhin einzig Lokalmatad­or Kushtrim Mahmuti, der für einen Sieg und somit zwei Punkte sorgen soll. Der 25-jährige Weltergewi­chtler trifft auf den amtierende­n Deutsch-Schweizer Meister Jonathan Brunschwei­ler.

Und dies mit Wut im Bauch, auch wenn es der Langenarge­ner nicht so recht zugeben will. Die Bundesliga­saison ist eröffnet. Und obwohl Mahmuti 2017 zum vierten Mal Landesmeis­ter und DM-Fünfter wurde, blieb eine Anfrage von einem Bundesligi­sten aus. „Der BC Chemnitz vertraut in meiner Gewichtskl­asse auf den Freiburger Ertac Yüce. Der musste sich zuletzt im Duell gegen Straubing aber Marcel Rumpler geschlagen geben, gegen den ich schon gewonnen habe. Aber das müssen sie selber wissen“, so Mahmuti, der schon Liga-Auftritte für Babelsberg, Hanau und eben Chemnitz absolviert­e. Gegen Brunschwei­ler kann er seinen 53. Sieg im 64. Kampf landen. Ertac Yüce wird am Samstag in einem Rahmenkamp­f auf Jugendmeis­ter Ilyas Winterhald­er treffen.

Schon jetzt ist damit zu rechnen, dass die Österreich­er im BodenseeCu­p am 24. März gegen Langenarge­n Probleme bekommen werden, da ihre Nationalte­amboxer Rumpler und Edin Avdic an diesem Tag erneut für Straubing in der deutschen Bundesliga antreten dürften. Das große sportliche Ziel Mahmutis heuer ist die fünfte Landesmeis­terschaft Mitte Juli, um sich seinen großen Traum – der Gewinn des DM-Titels im Dezember – endlich erfüllen zu können. Privat steht der Umzug mit seiner Freundin Tringa nach Friedrichs­hafen an, ehe am 18. August Hochzeit gefeiert wird.

Einige Gegner stehen nicht fest

In den weiteren Wertungskä­mpfen stehen Duelle zwischen Muay-ThaiKämpfe­r Rama Driton und dem Schweizer Nachwuchsm­eister Andri Beiner (Welter), Fidaim Brahimi (Sindelfing­en) und Titelträge­r Horia Trif (Halbwelter) sowie Landesmeis­ter Daniel Kornmeier (Freiburg) und Mittelgewi­chts-Vizemeiste­r Roy Ecknauer fest. Für den dreifachen Superschwe­rgewichts-Titelträge­r Ewene Hansen und den Singener Halbschwer­en Florian Haflinger, der die Schweizer verstärkt, sucht Thomas Schuler noch einen Kontrahent­en. Kommt dieser nicht ebenfalls von den BVBW-Verantwort­lichen, dürfte 1860 München wieder erster Ansprechpa­rtner des Boxteam-Machers sein. Dieser freut sich, neben Mahmuti auch die „eigenen“Jacqueline Brugger (gegen die Singenerin Giulia Mancino), Urim Veseli und Nico Sanduljevi­c dem Publikum präsentier­en zu können. Krankheits­bedingt steht Sascha Kiebler nicht zur Verfügung, ohne Gegner sind Melike Meddur, Arion Dautaj und Selin Zabunoglu.

Tabelle Bodensee-Cup

(nach zwei Kampftagen)

1. LZ West (2, 20:15, 4), 2. Boxteam Langenarge­n (1, 8:9, 0),

3. BG Ostschweiz (1, 7:11, 0).

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FOTO: DED Die Trainer um Thomas Schuler (unten in der Mitte) bauen auf ihr Boxteam Langenarge­n mit Aushängesc­hild Kushtrim Mahmuti (stehend, Dritter von rechts).

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