Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Der Bulgare kehrt beim VfB Friedrichshafen zurück
Nach langer Verletzungszeit spielt Martin Atanasov wieder für den ungeschlagenen Bundesligisten
FRIEDRICHSHAFEN (sz/ps) - Der VfB Friedrichshafen hat am Mittwoch sein Heimspiel in der Volleyball-Bundesliga gegen die United Volleys Rhein Main mit 3:1 (25:22, 25:19, 16:25, 25:21) für sich entschieden, kann bis zum Ende der Hauptrunde von der Tabellenführung nicht mehr verdrängt werden und hat somit für die anstehenden Play-offs das Heimrecht inne. Die eigentliche Überraschung des Abends vor knapp über 1260 Zuschauern in der Häfler ZF-Arena gab es allerdings schon vor dem Spiel.
Außenangreifer Martin Atanasov war nach langer Zeit zurück im Kader der Häfler. Der 22-jährige Bulgare absolvierte mit seinen Teamkameraden das obligatorische Aufwärmprogramm, im zweiten und dritten Durchgang wurde er von VfB-Cheftrainer Vital Heynen für Außenangreifer-Kollege David Sossenheimer, dem die Hüfte zwickte, kurzzeitig eingewechselt. Zusammen mit Philipp Collin, Jakob Günthör, Andreas Takvam, Athanasios Protopsaltis, Bartlomiej Boladz, Tomas Kocian und Markus Steuerwald agierte Atanasov auf dem Spielfeld. Während seiner zeitlich knapp bemessenen Spielzeit steuerte er zwei Blockpunkte zum letztlich verdienten Viersatzsieg gegen den Tabellendritten der Volleyball-Bundesliga bei.
Zwei Punkte erzielt
Die beiden Punkte des eingewechselten Bulgaren in Durchgang drei, den die Häfler mit 16:25 abgaben, sorgten nur kurz für Entlastung (4:6). Starke Aufschläge der Gäste deckten Schwächen in der Annahme des VfB auf, auch die Wechsel auf der Zuspielerposition (Simon Tischer für Tomas Kocian) und der Diagonalen (Daniel Malescha für Boladz) konnten den Satzverlust nicht verhindern. „Das war heute sicher nicht unser bestes Spiel“, sagte VfB-Chefcoach Heynen nach der Begegnung. Unterm Strich zählte jedoch nur das Ergebnis, und das stimmte auch diesmal: „Wir machen eben dann doch das, was wir die ganze Saison schon tun. Wir gewinnen“, so Heynen.
Heynens Ruf gefolgt
Anfang September, also rund sechs Wochen vor Start in die bislang überaus erfolgreiche Saison 2017/18 des VfB, ist Martin Atanasov vom türkischen Club Tokat Belediye Plevne zum deutschen Rekordmeister an den Bodensee gewechselt. Er folgte dem Ruf von Vital Heynen, der auf der Annahme-/Außenposition nach geeigneter Verstärkung Ausschau hielt. Langwierige Schulterprobleme hielten ihn jedoch bislang von Wettkampfeinsätzen für die Häfler ab. Begonnen hatte Atanasov seine sportliche Karriere in seinem Heimatland bei Lewski Sofia. 2014 zog es ihn für zwei Jahre zum Ligakonkurrenten Dobrudja 07 Dobritsch. Während seiner aktiven Zeit in Bulgarien wurde der 1,98 Meter große Volleyballer Meister und erreichte das Pokalfinale. Auf der VfB-Homepage verrät er in seiner Vita, dass er Langschläfer sei, vor Spielen sehr viel Kaffee trinkt und Musik hört.