Schwäbische Zeitung (Tettnang)
USA stürzen Kanadierinnen
PYEONGCHANG (SID) - Dass die jubelnden US-Girls die todtraurige Meghan Agosta nach deren Missgeschick fast noch über den Haufen rannten, hatte etwas Symbolisches. USA oben, Kanada unten – diesmal gingen im olympischen Klassiker des FrauenEishockeys Gold an die Vereinigten Staaten.
Die dreimalige Olympiasiegerin Agosta wurde in dem eisigen Drama zur tragischen Figur. Im Penaltyschießen übernahm die Topstürmerin vorbildlich Verantwortung und traf. Als es nach zehn Versuchen weiterging, schritt sie wieder voran, scheiterte diesmal aber an der brillanten US-Torhüterin Maddie Rooney. Der 3:2 (1:0, 0:2, 1:0, 0:0, 1:0)-Sieg nach Penaltyschießen für den Weltmeister gegen den Rekord-Olympiasieger im Gangneung Hockey Centre war perfekt. Die Augen Agostas, hinter ihrer Maske kaum zu erkennen, füllten sich langsam, aber unaufhaltsam mit Tränen.
„Beim ersten Penalty war alles in Ordnung. Ich wollte beim zweiten Mal alles genauso wieder machen, vielleicht war das ein Fehler“, sagte die 31Jährige. Jocelyne Lamoureux-Davidson hatte für die USA in der Verlängerung des Shoot-Out vorgelegt, Agosta zog nicht nach – die Entscheidung. Sie hatte ihre vierte Goldmedaille verpasst. Kanada war zuvor in 24 Olympiaduellen ungeschlagen, es war die erste Pleite seit dem Finale 1998 in Nagano ebenfalls gegen die USA. Frauen, Dubai (365 250 Dollar), Viertelfinale: Kerber (Kiel/6) – Pliskova (Tschechien/3) 6:4, 6:3; Switolina (Ukraine/1)– Osaka (Japan) 6:2, 6:4.
Männer, Marseille (718810 Euro), Achtelfinale: Chatschanow (Russland/9) – M. Zverev (Hamburg) 6:2, 6:1.
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Bundesliga (22. Spieltag): Magdeburg – Göppingen 30:27 (15:14), Berlin – Leipzig 24:20 (12:12), Erlangen – Minden 26:26 (15:14), Hannover – Kiel 28:27 (14:13), Hüttenberg – Flensburg 23:30 (11:16).