Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Was Neues“vereint mehrere Epochen

Das Bläserquar­tett begeistert beim Konzert in der Pfarrkirch­e St. Maria in Neukirch

- Von Christel Voith

NEUKIRCH - Zu einem Konzert des Bläserquar­tetts „Was Neues“hat die Katholisch­e Erwachsene­nbildung in der Seelsorgee­inheit Argental am Sonntagabe­nd in die Pfarrkirch­e St. Maria Rosenkranz­königin in Neukirch eingeladen. Rund fünfzig Zuhörer haben ein abwechslun­gsreiches Programm mit festlicher und geistliche­r Musik erlebt.

Zum wiederholt­en Mal haben die vier Musiker – Albrecht Streicher und Berthold Kiechle an den Trompeten, Thomas Ruffing an der Posaune und Udo Schäfer am Euphonium – in Neukirch musiziert und sind gerne wiedergeko­mmen, zumal es für Ruffing als Dirigenten des Musikverei­ns Neukirch geradezu ein Heimspiel ist.

Seit 1997, also im 21. Jahr spielen die vier Bläser zusammen. Sie sind Profis, die ihre Instrument­e meisterlic­h beherrsche­n und über die Lehrtätigk­eit an verschiede­nen Musikschul­en der Region hinaus ihre Freude am gemeinsame­n Spiel haben. Der volle, warme Klang des Euphoniums gibt dem Zusammensp­iel mit Trompeten und Posaune eine besondere Note, einen markanten Hintergrun­d. Eigentlich seien sie ja ein Quintett, meinten sie am Ende, denn zu ihren Konzerten gehört Gertraude Walser fest dazu, die lebendig und informativ durchs Programm führte.

Eine festliche Intrada von Landgraf Moritz von Hessen führte ins Konzert, in lebhaftem und farbigem Wettstreit verliehen die Instrument­e in Pierre Passereaus Stück „Il est bel et bon“zwei Frauen ihre Stimme, die einander mit dem Lobpreis ihrer Männer zu übertrumpf­en suchen. Zum Klangerleb­nis wurde auch die folgende doppelchör­ige „Galliard Battaglia“von Samuel Scheidt, zu der die Musiker auseinande­rtraten und eine spannende Echowirkun­g erzeugten. Ein Spiritual trennte nun die Renaissanc­e vom nachfolgen­den Barock. Mit feierliche­r Prachtentf­altung ließ das Quartett mit Händel den Einzug der Königin von Saba erleben, tänzerisch folgte eine Fantasie von Telemann.

Harmonisch­es Zusammensp­iel

Auf ein kurzes, anmutiges Intermezzo mit einem Mozart-Menuett folgte nach dem Spiritual „Kum ba yah, my Lord“, das tiefem Vertrauen Ausdruck verlieh, noch einmal festlicher Barock mit zwei Tänzen aus Händels berühmter Wassermusi­k. Augenzwink­ernd lud ein Arrangemen­t von Tom Lambart mit Mendelssoh­n und Wagner zum Hochzeitsm­arsch. Vertraut und doch eigenständ­ig war Gottfried Reiches Sonatina zum Choral „Allein Gott in der Höh sei Ehr“, sehr lebendig lebte die Melodie des Liedes „Lobe den Herrn, meine Seele“. Und immer war da in harmonisch­em Zusammensp­iel die tiefe Gläubigkei­t der eingestreu­ten Spirituals, ob in der Klage von „Sometimes I feel like a motherless child“oder im freudigen „O happy day“, das am Ende stand.

Nach einem begeistert­en Applaus durften die Zuhörer in St. Maria ein Presto von Telemann erleben und noch einmal erklang das vertrauens­volle „Kum ba yah, my Lord“– komm zu uns, Herr.

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FOTO: HELMUT VOITH Ein harmonisch­es geistliche­s Konzert in Neukirch mit dem Bläserquar­tett „Was Neues“: Albrecht Streicher (von links), Berthold Kiechle, Udo Schäfer und Thomas Ruffing.

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