Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Bürgeramt ist im Rathaus oft die erste Adresse
Im SZ-Vergleich: Welche Rathäuser in der Region haben wie lange geöffnet? – Erfolgsgeschichte der Bürgerbüros
MECKENBEUREN/REGION - Ein Vierteljahrhundert ist es etwa her, dass Bürgerbüros auch im Bodenseekreis Einzug hielten. Ihr Aufgabenfeld hat sich gegenüber den Anfangszeiten verändert, ja erweitert. Heutzutage gehen damit Öffnungszeiten einher, die über jene des Rathauses hinausgehen – so auch in Meckenbeuren: Während das Bürgeramt an 26 Stunden in der Woche geöffnet hat, sind dies im Rathaus 24 Stunden. Zusätzlich ist das Büro am Mittwoch von 14 bis 16 Uhr erreichbar.
Der Umbau im April 2016 hatte das Bürgeramt in neue, in moderne Räume geführt – hell, freundlich, funktional und zentral im Erdgeschoss gelegen wurden sie für das publikumsintensive Amt konzipiert, in dem Bürger- und Kundennähe großgeschrieben wird.
Inne hat das Bürgeramt, das mit Karin Lerner, Susanne Barthel und Cornelia Smigoc besetzt ist, als Aufgaben: Einwohnermeldeamt, Ausweiswesen, Ausländerangelegenheiten, Fundamt, Wahlamt, Fischereiwesen, Gewerbeamt, Führerscheinangelegenheiten, Plakatierungen.
Karin Lerner erinnert sich, dass anfänglich Passamt und Einwohnermeldeamt in getrennten Räumen untergebracht und damals schon drei Personen für die Aufgaben zuständig waren.
Allerdings sind es seither ungleich mehr Aufgaben und mehr Einwohner – heutzutage ja um die 13 500. Rückblende: Mehr als 8000 Einwohner waren es erstmals 1961 gewesen. Im Jahr 1971 fiel die 10 000er-Marge, bis zum 11 000. Bürger dauerte es länger, nämlich bis 1989. Anno 2002 kletterte die Marke auf über 13 000.
Verändert haben sich auch die Öffnungszeiten, die sich von einem „langen Mittwoch“(14 bis 18 Uhr) zu einem kurzen Mittwoch (14 bis 16 Uhr) und einem langen Donnerstag (14 bis 18 Uhr) gewandelt haben. Was damit zu tun haben dürfte, dass es im Einzelhandel die einstmalige Schließzeit am Mittwochnachmittag nicht mehr gibt. „Die erweiterten Öffnungszeiten haben sich auf jeden Fall bewährt“, sagt denn auch Karin Lerner als Leiterin des Bürgeramtes. Weitergehende Anfragen aus der Bürgerschaft gehören jedenfalls nicht zur Resonanz.
Freilich gehören saisonale Schwankungen zum Arbeitsalltag:
Vor und zu Urlaubszeiten nehmen Fragen zu Ausweispapieren generell zu. Doch auch in letzter Zeit herrschte ein Zustand, den Karin Lerner lachend als „der ganz normale Wahnsinn“umschreibt. Zu bemerken sei nämlich stets auch, wenn Baugebiete besiedelt werden. Dann ist das eingespielte
Trio im Bürgeramt ein gefragter Ansprechpartner.
Böblingen hatte 1991 die Nase vorn. Das erste Bürgerbüro in Baden-Württemberg öffnete dort vor 27 Jahren seine Pforten.