Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Eine der drei Blutbuchen wird gefällt
Baubürgermeister Bastin beteuert, es gebe keinen Deal mit dem Bauträger
RAVENSBURG - Eine der drei Blutbuchen, die auf einem Grundstück an der Ravensburger Seestraße 18 stehen, wird gefällt. Die anderen beiden dürfen stehen bleiben. Das bestätigte die Stadt Ravensburg in einer E-Mail.
Wie die Schwäbische Zeitung berichtete, will der Eigentümer das bestehende Gebäude abreißen und dort einen Apartmentblock errichten lassen. Gegen die drohenden Baumfällungen regte sich Widerstand. Das Bürgerforum Altstadt und die Bürger für Ravensburg (BfR) setzten sich für den Erhalt der stadtbildprägenden Bäume ein. Zugleich befeuerte der drohende Kahlschlag die Diskussion um eine Baumschutzsatzung neu.
Bäume stehen zu nah aneinander
BfR-Fraktionschef Wilfried Krauss findet es schlimm, dass eine der herrlichen Buchen gefällt wird und vermutet, dass die Stadtverwaltung mit dem Bauträger einen „Deal“geschlossen habe. Doch Baubürgermeister Dirk Bastin bestreitet das. „Wir haben uns die drei Rotbuchen genau angeschaut. Die drei Bäume stehen zu nah beieinander, sodass sich alle drei Bäume nicht gut entwickeln können. Die Empfehlung der Spezialisten ist, den Baum in der Mitte mit dem geringsten Baumumfang herauszunehmen, damit sich die beiden anderen besser entwickeln können. Hier geht es also nicht um einen Deal, sondern um die nachhaltige und langfristige Perspektive dieser schönen Baumgruppe.“
Im übrigen sei auch Bastin davon überzeugt, dass Ravensburg eine Baumschutzsatzung brauche. Stand heute habe sie aber noch keine. Ob die Satzung aber speziell die Fällung dieses Baumes verhindern würde, sei sehr fraglich. „Auch mit einer Baumschutzsatzung macht es gelegentlich Sinn, auf einen sehr kleinen Baum zu verzichten, der im Zusammenspiel mit den beiden anderen Bäumen keine Chance gehabt hätte und das Wachstum aller drei Bäume behindern würde“, schreibt Bastin.