Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Chemie für die Grundschul­e

Neukircher Schule erhält Förderung – Rektorin hebt Bedeutung naturwisse­nschaftlic­her Elemente im Unterricht hervor

- Von Anja Reichert

NEUKIRCH - Eine Förderung für kleine Naturwisse­nschaftler: Die Grundschul­e Neukirch hat vom Fonds der Chemischen Industrie 500 Euro zur Verfügung gestellt bekommen. Verwendet wird die Förderung für Experiment­ierkästen mit alltagsnah­en Versuchen zu den Themenbere­ichen „Wasser“, „Luft“und „Wärme“.

Simone Fuoß-Bühler, Rektorin der Neukircher Grundschul­e, hat beim Fonds einen Förderantr­ag gestellt. „Unterricht in der Grundschul­e muss einen großen Spagat leisten“, erläutert sie die Motivation zur Antragstel­lung. Grundschul­unterricht müsse Kulturtech­niken – Lesen, Schreiben, Rechnen – solide grundlegen und fördern sowie Lernintere­sse und Verantwort­ung für die Umwelt pflegen und schließlic­h auch individuel­le Persönlich­keiten mit ihren eigenen Stärken entwickeln. Auch sei „Bildung für nachhaltig­e Entwicklun­g“(BNE) im Leitbild der Schule verankert. Weiter sagt sie: „Wir wollen zeitgemäße­n naturwisse­nschaftlic­hen Unterricht anbieten, der für Kinder und Lehrkräfte im Bereich „Experiment­e“schlüssig und effektiv aufgebaut ist.“Doch bei all diesen Experiment­en gehe es in Neukirch nicht um Formeln oder das Periodensy­stem: „Naturwisse­nschaftlic­her Unterricht kümmert sich vor allem um diese spannende Welt, die uns umgibt“, so Fuoß-Bühler. „In einer zeitgemäße­n Unterricht­sform bedeutet dies, die Kinder staunen über Geschehnis­se in ihrem Alltag. Sie gehen mit eigenen Hypothesen „experiment­ell“an eine Fragestell­ung heran, zum Beispiel „Warum tun meine Backen draußen bei minus 15 Grad weh?“oder „Warum sprengte es meinen Tupperdeck­el mit Suppe in der Gefriertru­he?“und suchen nach einer Antwort. Dabei sei das „selber machen“ein didaktisch­es Grundeleme­nt des Unterricht­s.

Branche setzt auf Nachwuchs

Seit 1950 unterstütz­t der Fonds der Chemischen Industrie nach eigenen Aussagen die Grundlagen­forschung, Nachwuchsw­issenschaf­tler und den Chemieunte­rricht an Schulen. Denn auch die Chemie-Branche hat Interesse an der frühen naturwisse­nschaftlic­hen Ausbildung: „Um im internatio­nalen Wettbewerb längerfris­tig konkurrenz­fähig zu sein, benötigt die Chemie-Branche motivierte und gut ausgebilde­te Fachkräfte. Die Grundlagen legen die Schulen. Daher ist es im Interesse unserer Branche, den naturwisse­nschaftlic­hen Unterricht zu stärken und damit die berufliche­n Perspektiv­en der Schüler zu erweitern“, erklärt Tobias Pacher, der bei den Chemie-Verbänden Baden-Württember­g den Dialog Schule-Chemie leitet.

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gesehen von Bruno Wirth „Väterchen Frost“betätigt sich landschaft­smalerisch an der Argen.
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FOTO: DPA Grundschül­erinnen notieren sich etwas in einen Notizblock. Mit Experiment­en und Versuchsre­ihen führen Grundschul­en, wie etwa die Neukircher Grundschul­e, die Schüler an Naturwisse­nschaften heran.

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