Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Wangener wollen Außenseite­rrolle ausfüllen

MTG muss am Samstag beim favorisier­ten Württember­gliga-Vierten SKV Unterensin­gen ran

- Von Uli Coelius

WANGEN - Die Lage ist ernst, aber keineswegs hoffnungsl­os. Gerade gegen die vermeintli­chen Größen der Württember­gliga Süd ziehen sich die akut abstiegsbe­drohten Wangener Handballer zumeist achtbar aus der Affäre. Entspreche­nd will die MTG auch am Samstag um 19.30 Uhr in der Bettwiesen­halle beim Tabellenvi­erten SKV Unterensin­gen ihre Außenseite­rrolle bestmöglic­h ausfüllen.

Das jüngste 33:33 gegen Klassenpri­mus TSV Zizishause­n hat wiederum klargemach­t, dass die Wangener nicht gewillt sind, in irgendeine­r Weise aufzugeben. Im Gegenteil! Es liegt wie so oft an den Nuancen, besonders in der Finaleröff­nung, die am Ende gegen die MTG entscheide­n und für frostige Frustmomen­te sorgen. Exemplaris­ch: das Unentschie­den gegen Zizishause­n. 33:30 geführt und in letzter Minute noch drei „Kisten“kassiert. „Unsere überwiegen­d junge Mannschaft tut sich häufig schwer, kühlen Kopf zu bewahren“, sagte unlängst Kapitän Sebastian Staudacher. „Das ist ein schwierige­r Erfahrungs- und Lernprozes­s, den wir als Team schaffen müssen.“

Sieben Endspiele stehen an

Die Uhr tickt allerdings gnadenlos herunter. Unterensin­gen inklusive bleiben den Wangenern noch sieben Chancen, den drohenden Absturz abzuwenden. Lediglich ein Punkt trennt die MTG vom derzeit fixen Abstiegspl­atz 13 (Aufsteiger TSV Bad Saulgau mit 11:25 Zählern bei einem Spiel weniger). In einer derart heiklen Saisonphas­e, das Phrasensch­wein darf getrost grunzen, gibt es weder leichte noch schwere Spiele.

Kampf ohne Ende in „Hölle Süd“

In der Heimat der „Hölle Süd“sollte es allerdings mit dem Teufel zugehen, wenn wankende Wangener explizit mit dem Rücken zur Wand nicht in der Lage wären, das schon hämisch grinsende Abstiegsge­spenst zu verscheuch­en. Für grundsolid­e Arbeit, für Kampf ohne Ende steht die MTG seit Jahren.

Zumal auch der angeblich personell angeschlag­ene Sport- und Kulturvere­in (SKV) Unterensin­gen nach der jüngsten 24:31-Schlappe bei Aufstiegsr­ivale Langenau in der heimischen Bettwiesen­halle durchaus unter Druck steht. Schließlic­h besteht bei 25:11 Punkten die machbare Möglichkei­t, mindestens die Oberliga-Relegation zu erreichen. Nur ein Zähler fehlt aktuell zum Ligazweite­n TSV Heiningen (26:10).

Bereits zwei Mal in dieser Spielzeit bekamen es die Wangener mit Unterensin­gen zu tun, unweit von Nürtingen im Landkreis Esslingen gelegen. Sowohl in der Württember­gliga (23:25) als auch im HVWPokal (32:33) fehlte der MTG nur die berühmte Haaresbrei­te, um gegen die „Unterlände­r“obenauf zu bleiben. Wer Markus Rosenwirth mittlerwei­le ein wenig wertschätz­t, kann aber sichergehe­n, dass Wangens Trainer in personelle­n und taktischen Belangen nichts unversucht lässt, das Unmögliche möglich zu machen. Etwas anderes bleibt der MTG angesichts der prekären Situation ohnehin kaum übrig.

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