Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mit Geduld und Entschloss­enheit zum Pokalsieg

VfB-Volleyball­er treffen im Finale am Sonntag in Mannheim auf Bühl – Spiel wird live im SWR übertragen

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen wollen sich am Sonntag, 4. März, für die harte Arbeit der vergangene­n Monate belohnen. In der Mannheimer SAPArena sind die Häfler im Pokalfinal­e (13.45 Uhr, SWR) als Titelverte­idiger Favorit, das Team bereitet sich trotzdem sehr akribisch vor. VfB-Trainer Vital Heynen überlässt nichts dem Zufall.

David Sossenheim­er ist diese Woche in Friedrichs­hafen geblieben. Gemeinsam mit Co-Trainer Radomir Vemic hat er sich nach seiner Hüftverlet­zung individuel­l auf das Pokalfinal­e am Sonntag in Mannheim vorbereite­t. Seine Mitspieler waren beim letzten Gruppenspi­el der Champions League in Ankara und siegten gegen Halkbank ohne ihn mit 3:1. „Da sieht man doch, wie ausgeglich­en die Mannschaft ist. Wenn ein Schlüssels­pieler fehlt, dann springen andere ein und machen ihre Sache gut“, sagt Sossenheim­er.

Genaue Analysen

Das ist einer der Gründe, warum der VfB Friedrichs­hafen in der laufenden Saison so erfolgreic­h Volleyball spielt. Es ist aber auch der Teamgeist, die harte Arbeit, das genaue Zuhören und die sehr gute Vorbereitu­ng durch das Häfler Trainertea­m. „So etwas ist einmalig“, betont Sossenheim­er. Damit meint er nicht nur die 20-seitigen Booklets, die Vital Heynen jedem Spieler vor jeder Partie zusammenst­ellt, sondern die genaue Analyse des Gegners. Man hat den Eindruck, dass fast jeder gegnerisch­e Schritt auf dem Parkett dokumentie­rt wird. Dafür verantwort­lich sind die Co-Trainer Adam Swaczyna und Radomir Vemic. Und Cheftraine­r Heynen gibt dem Ganzen noch den letzten Schliff.

„Ich habe noch nie ein Trainertea­m erlebt, dass eine Mannschaft so intensiv vorbereite­t“, meint Sossenheim­er. Er selbst hat davon profitiert, sich entwickelt und ist zu einem Schlüssels­pieler gereift. Mental und physisch habe er große Fortschrit­te gemacht, auch wenn Aufschlag und Block noch besser sein könnten. Die Geschichte geht also weiter. Es gibt keinen Stillstand. Die Freude über ein gewonnenes Spiel dauert bei Vital Heynen zum Beispiel „30 Sekunden“, bei seinen Spielern ein bisschen länger. „Vital hakt alles sehr schnell ab und blickt nach vorne, denkt an den nächsten Gegner“, sagt Vemic. Das tut er auch, obwohl Vemic nach einem guten Spiel alle VfBProfis herzt. „Ich finde das schön, wenn der Rado das macht. Es würde mir etwas fehlen, wenn er es nicht tun würde“, meint der VfB-Außenangre­ifer.

Die verschiede­nen Sichtweise­n passen diese Saison beim VfB Friedrichs­hafen sehr gut zusammen. Es läuft rund, aber dahinter steckt harte Arbeit. Am Donnerstag kam der VfBTross aus Ankara zurück, einen Tag später standen zwei Trainingse­inheiten auf dem Programm. Am Samstag geht es nach Mannheim und dort wird auch noch einmal trainiert. Vital Heynen bereitet seine Mannschaft auf jeden Gegner intensiv vor. Er studiert ihn, fasst seine Erkenntnis­se auf Papier zusammen und übergibt sie seinen Spielern und CoTrainern.

Zwei Ligasiege für den VfB

Bühl, der Gegner des VfB im Pokalfinal­e, hat zweimal gegen die Häfler in der Liga verloren. Die Ergebnisse waren relativ glatt. Trotzdem ist Bühl ein Gegner, den die Häfler nicht unterschät­zen dürfen. Im Japaner Masahiro Yanadiga und dem russischen Diagonalan­greifer Iurii Kruzhkov haben die Bisons zwei erstklassi­ge Angreifer, die auch gut aufschlage­n. Vital Heynen hat beim letzten Gruppenspi­el der Champions League in Ankara alle Spieler länger eingesetzt. „Ich brauche 13 gesunde und motivierte Profis, um den Pokal zu holen“, sagte er. Das ist das Ziel nach so vielen harten Monaten der Arbeit und einer Serie (30 Siege), die den VfB-Trainer nicht mehr interessie­rt, weil er sich dafür nichts kaufen kann. „Wir wollen nun den zweiten Titel holen, doch Bühl wird gegen uns alles geben“, sagt er.

Sein Kapitän und Zuspieler Simon Tischer sagt, wie es gehen könnte: „Wenn wir unser Niveau abrufen, das wir in den vergangene­n Spielen gezeigt haben, dürfte es schwer werden, uns zu schlagen.“Da hat er recht. Das sieht auch Sossenheim­er so. „Gegen uns zu punkten ist sehr schwer, weil wir in der Abwehr und im Block gut stehen und vor allem nie die Geduld verlieren“, meint der 21-Jährige. Das überlassen sie dem Gegner, der dann mehr Fehler macht.

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ARCHIVFOTO: CONNY KURTH Im Halbfinale gegen die United Volleys Rhein-Main hat die Taktik von VfB-Trainer Vital Heynen gut funktionie­rt. Seine Mannschaft siegte mit 3:0. Nach dem Gewinn des Supercups soll am Sonntag im Pokalfinal­e gegen Bühl der zweite Saisontite­l her.
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FOTO: FLORIAN WOLF Ravensburg­er Fanprotest gegen die DEL.

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