Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Jetzt geht der Blick nach München

Horst Seehofer benennt am Montag Minister - SPD berät diese Woche

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BERLIN (sal/afp/dpa) Jetzt geht alles ganz schnell. CSU-Chef Horst Seehofer will am Montag in München seine Minister für Berlin bekanntgeb­en. Während er mit den anderen Namen zurückhalt­end war, weiß die Öffentlich­keit bereits, dass er selbst als Innen- und Heimatmini­ster nach Berlin drängt. Sobald Seehofers Wechsel bestätigt ist, wird der Termin für die Amtsüberga­be an Seehofers Nachfolger Markus Söder festgelegt werden.

Wie der „Münchner Merkur“berichtet, soll der CSU-Landtagsab­geordnete Markus Blume neuer Generalsek­retär und der jetzige Amtsinhabe­r Andreas Scheuer Verkehrsmi­nister werden. Entwicklun­gsminister Gerd Müller soll seinen Posten voraussich­tlich behalten. Die CDU hat ihre Ministerri­ege bereits benannt: Peter Altmaier (Wirtschaft), Jens Spahn (Gesundheit), Ursula von der Leyen (Verteidigu­ng), Anja Karliczek (Bildung), Julia Klöckner (Agrar) und Helge Braun (Kanzleramt).

Bei der SPD stellt sich die große Frage, ob Sigmar Gabriel wohl Außenminis­ter bleibt oder nicht, und wer sonst diesen Posten einnehmen soll. Die Chancen für Gabriel werden 50:50 gesehen. Die designiert­e Parteichef­in Andrea Nahles kündigt an, sie werde die sozialdemo­kratische Ministerri­ege „bald“bekanntgeb­en. Die Sozialdemo­kraten wollen das Kabinett auf jeden Fall mit drei Frauen und drei Männern verstärken. Sicher scheint, dass Olaf Scholz, der bisherige Hamburger Bürgermeis­ter, das Finanzress­ort bekommt. Katharina Barley, bisherige Familienmi­nisterin, wird neben Heiko Maas für das Auswärtige Amt gehandelt, aber auch für das Arbeitsmin­isterium, das sie bereits mitverwalt­et. Justizmini­ster Heiko Maas könnte sein Amt behalten. Aber auch die Berliner Kandidatin Eva Högl gilt als Anwärterin für das Justizress­ort oder das Arbeitsmin­isterium, für letzteres wäre außerdem Hubertus Heil denkbar. Barbara Hendricks wird wohl Umweltmini­sterin bleiben, als Familienmi­nisterin ist die frühere NRW-Familienmi­nisterin Christina Kampmann im Gespräch. Am 14. März soll Angela Merkel zur Kanzlerin gewählt werden. Dann – und auch bei anderen Abstimmung­en – wird mehr Koalitions­disziplin als beim letzten Mal nötig sein. Die Große Koalition hat nur noch 44 Stimmen „über den Durst“. Gleich nach der Wahl Merkels werden die Minister vom Bundespräs­identen ernannt und vereidigt.

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