Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Handwerk trifft auf Kunst

Handwerksb­etrieb in Oberlangna­u wird zur Kunstgaler­ie

- Von Annette Rösler

TETTNANG - Dichtes Gedränge, Sinfonien aus leuchtende­n Farben und die gesungene Frage „Kein Kuchen da?“von der Gesangsgru­ppe GehörGäng haben am Dienstagab­end den Handwerksb­etrieb der Familie Ruetz in Oberlangna­u in eine Kunstgaler­ie verwandelt. In der Ausstellun­gshalle und im Lagerberei­ch trafen sich Freunde, Kunstliebh­aber und Gäste aus Politik und Kirche zur Eröffnung der Ausstellun­g „Handwerk und Kunst“.

Manfred Ehrle, CDU Ortsverban­dsvorsitze­nder, übernahm souverän die Moderation des Abends und begrüßte im Namen der Familie Ruetz und des CDU Ortsverban­ds die zahlreiche­n Gäste. Geburtstag­skind Rita Ruetz erhielt von Manfred Ehrle und Giulia Topp-Caburet von der Künstlergr­uppe, jeweils einen Blumenstra­uß. Dann ging ein Willkommen an den CDU-Bezirksvor­sitzenden Thomas Bareiß, an den Bundestags­abgeordnet­en Lothar Riebsamen sowie an den CDU-Kreisvorsi­tzenden Volker Maier-Lay. Auch Rudi Köberle, Minister a.D., und Silvia Zwisler, die stellvertr­etende Bürgermeis­terin, waren unter den Gästen. Besonders freute sich Ehrle über den Besuch von Pfarrer Anton Hirschle.

Energie und Kraft tanken

Vor drei Jahren hatte sich Winfried Ruetz gemeinsam mit Herbert John dazu entschloss­en, die Kunstausst­ellungen in sein Unternehme­n zu verlegen, da die Räume im Rathaus nicht mehr zur Verfügung standen. Da Winfried Ruetz Energie und Kraft gerne aus der Kunst schöpft, sieht er Parallelen zu den Elektroger­äten, die diese unter anderem aus der Steckdose tanken, allerdings energiespa­rend.

Manfred Ehrle stellte die Künstler vor und begann mit der 20-jährigen Lena Bentele, die an Engel glaubt und diese auch malt. Ehrle gratuliert­e zu ihrer gefühlvoll­en Kunst und zu ihrem Mut zur Farbe. Lydia Günthör sitzt schon fest im Sattel der Kunst und hat mit farbenfroh­en Acrylbilde­rn ihren eigenen Stil gefunden. Trotzdem ist sie jederzeit offen für neue Impulse. „Alte Teppichres­te würde ich entsorgen“, so Ehrle. „Schade drum“, meint Herbert John, der mit Freude aus Schwemmhol­z und Teppichres­ten provokante und humorvolle Skulpturen fertigt. Auch seine bunten Glasbilder sind bekannt. Der Langnauer Konrad Neumann, der zum ersten Mal seine Fotografie­n, die eher wie Gemälde wirken, zeigt, sei ein „Belichter“und kein Blender. Er rücke seine Motive ins rechte Licht. Bei Giulia Topp-Caburet seien schon Name und Person ein Kunstwerk, so Manfred Ehrle. Topp-Caburet ist gelernte Damenschne­iderin. Das Akkurate dieses Berufes will sie in der Kunst verlassen und sucht die Motive in der Natürlichk­eit.

Anschließe­nd übernahm Thomas Bareiß das Wort. Er zeigte sich beeindruck­t, dass ein Handwerksb­etrieb so etwas Tolles auf die Beine stellt und lobte die zupackende Art der Familie Ruetz und den Zusammenha­lt. Zwei der drei Kinder seien schon im Unternehme­n tätig. Außerdem glänze das Unternehme­n trotz Wachstum mit wenig Energiever­brauch. Lothar Riebsamen meinte, Politik sei auch Kunst, allerdings fehle es oft etwas an Ästhetik. Deswegen sei es wichtig, etwas zu haben, das einen zusammenfü­hrt.

Einen Riesenappl­aus erhielten die Sänger der „GehörGäng“, unter der Leitung von Eva Frisch, für ihre erfrischen­d humorvoll vorgetrage­nen Stücke. Nach einer Zugabe waren alle Gäste von Firma Ruetz zu einem Stehempfan­g mit kulinarisc­hen Köstlichke­iten eingeladen. Für einen guten Zweck in der Ortschaft sollte der Inhalt einer kleinen Spendenkas­se dienen.

Die Kunstausst­ellung in der Argental Elektrik, Klosterstr­aße 15/2 in Oberlangna­u, ist bis zum 8. April während der Öffnungsze­iten des Unternehme­ns zu besuchen.

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FOTO: ANNETTE RÖSLER Die Gesangsgru­ppe „GehörGäng“sorgt bei der Ausstellun­g „Handwerk und Kunst“für den passenden musikalisc­hen Rahmen.

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