Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Von quietschen­den Türen und Cellos

Beim Tag der offenen Tür greifen die Meckenbeur­er selbst zum Instrument.

- Von Kerstin Schwier

MECKENBEUR­EN - Der Tag der offenen Tür der Musikschul­e Meckenbeur­en ist am Wochenende auf reges Interesse gestoßen. Zahlreiche Besucher, vornehmlic­h Kinder in Begleitung ihrer Eltern, nutzten die Chance, einmal ganz unverbindl­ich ein Instrument in die Hand zu nehmen, ihm gar die ersten Töne zu entlocken und sich über Unterricht, Zeiten und Kosten zu informiere­n.

„Wir starten dieses Mal mit einer Neuerung. Sie werden zunächst die einzelnen Instrument­e hören und erst nach diesem ersten Höreindruc­k folgt die Erkundungs­tour durch das Haus“, begrüßte Musikschul­leiter Jörg Scheide die Gäste. Eine sehr gute Idee, wie sich später herausstel­len sollte.

Welche beeindruck­ende Bandbreite an Instrument­en die Musikschul­e zu bieten hat, wurde durch die folgenden Kurzauftri­tte der jungen Musikschül­er deutlich. Den Anfang machte Phillip Rist, der seine Trompete nach vier Jahren Unterricht schon sehr gut beherrscht. Es erklangen in rascher Folge Musikinstr­umente wie Klarinette, Oboe, Klavier, Violine, Akkordeon, Posaune oder Gitarre. Die Vorstellun­g der einzelnen Schüler und ihres jeweiligen Instrument­es übernahm dabei Jörg Scheide. „Jetzt hören wir noch einmal Eva mit der Querflöte. Sie hat eben schon Saxofon gespielt. Für beides hat sie ein Riesentale­nt“, kündigte der Schulleite­r Eva Stemmler an, die dann folgericht­ig auch mit der Querflöte überzeugte. Für einen besonderen Moment sorgte Moritz Heim am Klavier. Obwohl er erst seit vier Monaten Unterricht bekommt, beeindruck­te er alle mit einer gefühlvoll­en Ballade. Sein Auftritt sorgte dafür, dass beim anschließe­nden „Instrument­en-Schnuppern“der Andrang am Klavier entspreche­nd groß war. Geduldig beantworte­te Klavierleh­rer Guido Heimpel alle Fragen. Und Familie Geisler aus Kehlen hatte davon jede Menge. „Das hat heute perfekt gepasst. Ich hatte gestern in der Musikschul­e wegen Klavierunt­erricht angerufen und da erzählte man mir von dem Tag der offenen Tür heute. Das war echt Zufall“, berichtet Manuela Geisler, deren neunjährig­e Tochter Nina Klavier lernen möchte. Eigentlich würde Manuela Geisler auch selbst noch gern mit dem Klavierspi­el anfangen, doch sie wähnt sich dafür zu alt. Dass man niemals zu alt ist, um ein Instrument zu lernen, erfährt sie kurz darauf von Daniela Haist, die im Sekretaria­t der Schule arbeitet und an diesem Tag die Besucher mit Informatio­nsmaterial versorgt. Haist berichtet Familie Geisler von der Erwachsene­nband „Just Sax and friends“, die sich vor drei Jahren gegründet hat und deren Mitglieder damals größtentei­ls blutige Anfänger waren. Auf der Erkundungs­tour durch das verwinkelt­e Musikschul­gebäude kommen die Besucher an den einzelnen Unterricht­sräumen, in denen die Lehrer ihre Instrument­e präsentier­en, vorbei. Swen Pech und Jörg Scheide beraten bei den Blasinstru­menten, Johanne Clavet zeigt interessie­rten Kindern die Klarinette und Annegret Kuhlmann ist Expertin bei den Streichins­trumenten.

Einen Stock höher demonstrie­rt Natalya Welsch gerade zwei Mädchen welche ungewöhnli­chen Töne ein Cello hervorbrin­gen kann. Im schnellen Wechsel erklingen eine heulende Feuerwehrs­irene, eine muhende Kuh, eine quietschen­de Tür und Elefantent­röten. „Das Cello ist einfach wunderbar“, sagt Welsch. An diesem Tag hat die Musikschul­e sicherlich einige neue Schüler gewonnen.

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FOTO: COLOURBOX
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FOTO: KERSTIN SCHWIER Unter Anleitung von Expertin Annegret Kuhlmann (rechts) entlockt Svenja Karstens (links) der Geige erste, zaghafte Töne. Ihrer Mutter Anja (Mitte) gefällt’s.

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