Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Was die GroKo wofür ausgeben will

Die neue Regierung hat viele Baustellen – ein Überblick

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BERLIN (dpa) - Die neue Regierung will zeigen, dass sie für die Bürger da ist – und lässt sich das einiges kosten: Mindestens 46 Milliarden Euro zusätzlich will sie verteilen.

Das Kindergeld für Familien soll um 25 Euro im Monat steigen. Auch der Kinderzusc­hlag für Einkommens­schwache wird erhöht. Von einem „Baukinderg­eld“sollen Familien mit mittlerem Einkommen profitiere­n, denen bislang das Eigenkapit­al fehlt.

Schüler, Lehrlinge und Studenten sollen ebenfalls profitiere­n: Zwei Milliarden Euro sind für den Ausbau von Ganztagssc­hulen und -betreuung geplant. Außerdem ist eine Milliarde Euro für eine Bafög-Reform zur besseren Förderung von Studenten geplant. Auch in die nichtakade­mische Ausbildung fließt mehr Geld – etwa 350 Millionen Euro für ein neues Meister-Bafög.

Für Arbeitnehm­er soll der Beitrag zur Arbeitslos­enversiche­rung um 0,3 Prozentpun­kte sinken. Und die Arbeitgebe­r sollen ab 2019 wieder den gleichen Beitrag zur gesetzlich­en Krankenver­sicherung zahlen wie die Beschäftig­ten. Der „Soli“soll schrittwei­se wegfallen. Wer Teilzeit gearbeitet hat, um sich um das Kind zu kümmern, soll ein Rückkehrre­cht in Vollzeit bekommen, mit Einschränk­ungen bei kleineren Firmen.

Wer als Rentner auf mehrere Jahrzehnte Arbeit zurückblic­kt, Kinder erzogen und Angehörige gepflegt hat, soll nach 35 Beitragsja­hren eine Grundrente zehn Prozent über der Grundsiche­rung erhalten.

Um die Mieter zu entlasten, sind zwei Milliarden Euro zusätzlich für den sozialen Wohnungsba­u geplant.

Es sollen 8000 zusätzlich­e Stellen in der Pflege geschaffen werden. Durch flächendec­kende Tarifvertr­äge und Angleichun­g des Pflegemind­estlohns in Ost und West soll die Bezahlung von Pflegern verbessert werden. Zudem sind neue Anreize für Aus- und Erholungsz­eiten für Patientena­ngehörige geplant.

Bei den Sicherheit­sbehörden von Bund und Ländern sollen jeweils 7500 zusätzlich­e Stellen geschaffen werden.

Für schnelles Internet in ländlichen Regionen soll ein Fonds von zehn bis zwölf Milliarden Euro eingericht­et werden.

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