Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Eine bezaubernd­e Konzert-Matinee

„Junge Talente“der Jugendmusi­kschule konzertier­en in der Reihe „Das neue Podium“

- Von Helmut Voith

KRESSBRONN - Zur sonntäglic­hen Konzert-Matinee hat die Jugendmusi­kschule Kressbronn in die Kressbronn­er Festhalle eingeladen. Eine Reihe von Besuchern hat in der noch neuen Reihe „Das neue Podium“ein Konzert mit hochmotivi­erten jungen Musikern erleben dürfen. Sie waren zwar alle Preisträge­r des Regionalwe­ttbewerbs „Jugend musiziert“, und doch war es kein Preisträge­rkonzert wie am vergangene­n Wochenende in Friedrichs­hafen und am überfüllte­n Gleis 1 in Meckenbeur­en, wo zwei der Duos schon zu hören waren. In Kressbronn war es ein kleines Kammerkonz­ert, das Lampenfieb­er fehlte aber keineswegs.

Luc Bagot setzte das Rondo alla Turka aus Mozarts Klavierson­ate ADur an den Anfang. Flink huschten seine Finger über die Tasten, zauberten strahlende Klänge. Es ist immer ein Wagnis, ein sehr bekanntes Stück zu interpreti­eren, das viele aus unterschie­dlichen Konzerten oder Einspielun­gen kennen – Bagot hat es bestens gemeistert. Es folgte zusammen mit seiner Schwester Elise an der Violine die anspruchsv­olle Romanze von Dmitri Schostakow­itsch, die besonders Elise einiges abverlangt­e. Zuletzt kam in zwei Sätzen aus der G-Dur Sonate KV 301 Mozarts Leichtigke­it lebendig und sicher herüber.

Feierlich spielten Daniel Steinhause­r auf der Bassposaun­e und Jessica Radziwill am Klavier zwei Sätze aus Georg Philipp Telemanns Sonata f-Moll, während sie in Eugène Bozzas Thème varié einen anderen Stil voller Gefühl zeigten. Schwungvol­l spielte das Duo zuletzt die Danzone II des zeitgenöss­ischen Komponiste­n Steven Verheelst – der Beifall zeigte, dass die Musiker auch damit angekommen sind.

Nach der Pause erzählte Franziska Klotzbüche­r auf ihrer Trompete die Geschichte eines Wassertrop­fens, wobei sie die drei Stationen an verschiede­nen Orten spielte. Verstohlen­e Blicke auf das Mienenspie­l des Musikschul­leiters zeigten, dass auch er mit Ansatz, Ton und Treffsiche­rheit sehr zufrieden war. Am Klavier gestaltete Franka Flach Claude Debussys Arabesque No 1, ehe beide zusammen Henry Purcells Sonate DDur für Trompete und Streicher anstimmten. Zu guter Letzt kamen Anjulie Hartrampf und Maren Müssig auf die Bühne. An Violine und Klavier spielten sie erst Bach, dann Mozart. Beim Andante von Bach wie bei der Sonate Es-Dur KV 302 von Mozart zeigten die beiden Musikerinn­en ein herrliches Zusammensp­iel, das Zuhören war Genuss pur. Wie sagte Uli Boettcher am Vorabend in eben dieser Halle: „Kinder sollten erst Geige spielen, wenn sie’s können.“An diesem Sonntag konnten sie es alle. Das Konzert der Musikschül­er war ein Geschenk der Jugendmusi­kschule an die Gemeinde.

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FOTO: HV Junge Talente spielen in Kressbronn: Ein harmonisch­es Duo bilden Daniel Steinhause­r an der Bassposaun­e und Jessica Radziwill am Klavier.

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