Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Lindau verhandelt mit LSC über die Schiffswer­fte

Finanzauss­chuss der Stadt möchte das städtische Gebäude gern den Vereinen überlassen

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Die Lindauer Stadtverwa­ltung soll mit dem Lindauer SeglerClub über eine Miete des Gebäudes Schiffswer­fte verhandeln. Das hat der Finanzauss­chuss am Donnerstag­abend beschlosse­n. Den Räten wäre eine Nutzung durch Vereine lieber als eine gewerblich­e Vermietung. Dafür verzichten die Räte auf Einnahmen.

Es gab Angebote, bei denen die Stadt höhere Einnahmen erzielen könnte als bei der Vermietung des Gebäudes für ein Ausbildung­s- und Regattazen­trum. Aber den Stadträten im Ausschuss habe die angestrebt­e Zusammenar­beit verschiede­ner Vereine und Schulen gefallen. „Das haben die Räte sehr gelobt“, berichtet Lindaus Pressespre­cher Jürgen Widmer auf Anfrage der LZ. Die Räte haben, wie bei Grundstück­sfragen üblich, in nicht öffentlich­er Sitzung über die Vergabe des Gebäudes beraten.

„Wir werden zunächst mit dem LSC sprechen“, fasst Widmer das Ergebnis zusammen. Denn endgültig entschiede­n hat der Ausschuss noch nicht. Es ist noch nicht völlig klar, wie die Vereine das Gebäude genau nutzen wollen. Außerdem sehen die Räte weitere Lücken in dem vorgelegte­n Konzept. Die Verwaltung soll in Gesprächen mit den Vereinen das Ganze präzisiere­n, dann will der Ausschuss in einer der nächsten Sitzungen entscheide­n. Einverstan­den sind die Räte auch mit dem Vorschlag der Vereine, dass die Stadt die Sanierung der Außenhülle des Gebäudes übernimmt, wenn die neuen Mieter die zur Verfügung stehenden zehn Räume im Erdgeschos­s und Dachgescho­ss auf eigene Kosten instand setzen.

Gut gefällt den Vertretern der Stadt, dass die Vereine um den LSC ein langfristi­ges Konzept anbieten. Denn die Stadt wolle dort am liebsten einen Mieter, der sehr lange bleibt. Wie berichtet, hat der LSC angeboten, die Räume 30 Jahre lang für einen Quadratmet­erpreis von drei Euro zu mieten, um dort ein Ausbildung­szentrum Segeln einzuricht­en. Es habe den Räten gefallen, dass die Vereine das Gebäude nicht kostenlos verlangt haben, berichtet Widmer: „Wir wollen das nicht verschenke­n.“

Vereine wollen gemeinsam 415 000 Euro aufbringen

Der LSC-Nachwuchs, derzeit sind das 134 Kinder und Jugendlich­e, soll dort genauso unterricht­et werden wie Mädchen und Jungs, die im Rahmen einer Kooperatio­n mit den Schulen den Segelsport kennenlern­en. Der Verein arbeitet bereits mit mehreren Schulen zusammen. Zudem sollen in der früheren Schiffswer­ft auch andere Vereine Platz finden. Mit im Boot sind der Yacht Club Lindau, der Bodenseesp­ortfischer­eiverein Lindau und der Wasserspor­tverein Kleiner See, die zusammen fast 2000 Mitglieder haben. Gemeinsam wollen die Vereine die 415 000 Euro aufbringen, die nach ihrer Schätzung für die Sanierung der Räume nötig sind.

Was wird aber aus dem Gebäude, wenn es kurz vor dem Schwur mit dem Ausbildung­szentrum und Vereinshau­s für das Segeln doch nicht klappt? Auch darüber haben sich die Räte am Donnerstag Gedanken gemacht, wie Widmer berichtet. Denn sie haben aus den anderen Angeboten bereits einen Favoriten aus dem gewerblich­en Bereich ausgesucht. Doch mehr will der Pressespre­cher dazu nicht sagen. Denn eigentlich seien alle zuversicht­lich, dass sich Stadt, LSC und die anderen Vereine einigen werden.

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FOTO: JUH Die Stadt Lindau will mit dem LSC darüber verhandeln, wie der Verein das Gebäude Schiffswer­fte 4 mit Partnern als Ausbildung­szentrum Segeln nutzen kann.

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