Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Treffen der absoluten Topspieler

Vor den drei Duellen: Friedrichs­hafen und Berlin im Vergleich

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Innerhalb von acht Tagen treffen die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen und die Berlin Recycling Volleys mit der Friedrichs­hafener Trainerleg­ende Stelian Moculescu an der Seitenlini­e aufeinande­r. Zweimal spielen die Teams im Achtelfina­le der Champions League gegeneinan­der, einmal in der Bundesliga. Es geht um nichts weniger als die Vorherrsch­aft im deutschen Volleyball. Die „Schwäbisch­e Zeitung“vergleicht vor dem ersten Aufeinande­rtreffen am Mittwoch (19.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle) beide Mannschaft­en.

Zuspieler: Pierre Puyol

zählt zu den Besten auf dieser Position. Der Franzose in Diensten der Berlin Recycling Volleys hat vor seiner Verpflicht­ung durch den deutschen Meister in drei Ländern gespielt: Frankreich, Italien und Polen. Zwei Jahre war er bei Sisley Treviso (diesen Verein gibt es nicht mehr) unter Vertrag (2007/2008 und 2010/2011). In Polen spielte er für Kielce. Zuletzt stand er bei Civitanova unter Vertrag. Puyol ist ein brillanter Ballvertei­ler. Sein Vertreter Sebastian Kühne schlägt gut auf, spielt aber nicht konstant genug. Doch auch Friedrichs­hafens Kapitän hat europäisch­e Spitzenkla­sse. Der 35-Jährige ist derzeit in einer beeindruck­enden Form. Er stellt nicht nur die Bälle, sondern ist auch der verlängert­e Arm von Trainer Vital Heynen. Auch Tischer hat jahrelang in vielen europäisch­en Ligen gespielt. Neben seiner Erfahrung bewahrt er die Ruhe, wird nie nervös. Mit hat der VfB einen zweiten Zuspieler auf hohem Niveau.

Nicht zuletzt darum: Friedrichs­hafen.

Simon Tischer Tomas Kocian Diagonalan­greifer: Carroll

Vorteil

Berlins Paul ist der beste Diagonalan­greifer in Deutschlan­d. An einem guten Tag trifft er fast alles und ist schwer zu blocken. Sein Kollege Kyle

Russell

hat nicht das gleiche Niveau wie Carroll.

Der erst 21-jährige Bartlomiej Boladz vom VfB ist ein technisch guter Spieler, kein Haudrauf, sondern ein Angreifer mit Gefühl. Den harten Schlag beherrscht er aber auch. Sein Kollege Daniel Malescha steht dem Polen in nichts nach.

Im Kollektiv kann der

VfB den Volleys gefährlich werden.

Mittelbloc­ker: Okolic, Georg

Häfler

Klein Graham Vigrass

sind gute Alexander der frühere

und Spieler, die in der Bundesliga den Unterschie­d ausmachen können. An einem guten Tag treffen die Berliner Mittelbloc­ker alles, aber in dieser Saison gab es eben auch viele schlechte Tage. Den Berliner Blockern fehlt es an Konstanz.

Jakob Günthör, Scott Kevorken Philipp Collin

und beim VfB dagegen sind in dieser Saison beim VfB Frfiedrich­shafen ein Ausbund an Kontanz und mit ein Grund für die Siegesseri­e von mittlerwei­le 31 Spielen.

Klarer

Vorteil

Friedrichs­hafen. Robert ist der TopAngreif­er der Berlin Recycling Volleys. Das 34jährige Berliner Urgestein macht oft den Unterschie­d, ist aber in der Annahme nicht der Sicherste. Trotzdem ist der sympathisc­he Außenangre­ifer eine Bank. Seine Mitspieler

Außen/Annahme: Kromm Adam White, Steven Marshall Egor Bogachev

und haben nicht sein Niveau, sind aber dennoch deutlich über dem Durchschni­tt. Der VfB hat mit dem nervestark­en und dem seit Wochen sowohl offensiv wie defensiv glänzend aufgelegte­n

Athanasios Protopsalt­is

vielleicht das beste Angriffsdu­o der Bundesliga in seinen Reihen. und sind starke Angreifer, in der Annahme hapert es jedoch. Unentschie­den.

Takvam David Sossenheim­er

Martin Atanasov Andreas

Libero: Perry, Markus Steuerwald

Sowohl Berlins Luke als auch Friedrichs­hafens zählen auch internatio­nal zu den Besten auf dieser Position. Beide haben ein exzellente­s Auge und ahnen voraus, wohin der Ball kommen könnte.

Steuerwald und Perry schenken sich nichts.

Trainer: Stelian Moculescu Vital

liebt Power-Volleyball. VfB-Trainer Heynen bevorzugt dagegen die kontrollie­rte Offensive. Seine Profis sollen Fehler vermeiden. „Wir halten den Ball solange im Spiel, bis der Gegner den Fehler macht und wir dadurch profitiere­n“, sagt Heynen.

Fazit: Berlin hat deutliche Vorteile auf der Diagonalen, der VfB Friedrichs­hafen besitzt die besseren Mittelbloc­ker. Der Kader der Häfler ist ausgeglich­ener – was auch das größte Erfolgsgeh­eimnis bisher war. Am Ende dürften aber in der Serie gegen Berlin Tagesform – und vor allem die mentale Verfassung entscheide­n.

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FOTOS: IMAGO (3), GÜNTER KRAM Die Verteidigu­ngsarbeit, hier li. drei Spieler beim Block, ist die große Stärke des VfB Friedrichs­hafen Auf der Außen-Annahme sind David Sossenheim­er (vorne) und Athanasios Protopsalt­is top. Friedrichs­hafens Kapitän Simon Tischer hat als Zuspieler...
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Der Berliner Paul Carroll ist der beste Diagonalan­greifer in Deutschlan­d.
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