Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Hier liegt musikalisches Potential“
Musikschulleiter in Jörg Scheide spricht im Interview über „Jugend musiziert“.
MECKENBEUREN (ari) - Innerhalb von fünf Tagen finden Solo- und Ensemblewertungen an verschiedenen Austragungsorten statt: Neben Bietigheim-Bissingen ist eben Meckenbeuren am Freitag und Samstag Austragungsort im Bereich Schlagzeugensemble. Im Interview mit Anja Reichert spricht Musikschulleiter Jörg Scheide über Bedingungen, Vorbereitungen und die Bedeutung des Wettbewerbs.
Wie kam es dazu, dass Meckenbeuren Ausrichter ist?
Meckenbeuren hat den Landeswettbewerb „Jugend musiziert“im Fach Schlagzeug schon 2010 und 2013 erfolgreich ausgerichtet. Die Anfrage für dieses Jahr kam aufgrund guter Erfahrungen, die die Musiker, Juroren und der Landesmusikrat in Meckenbeuren gemacht haben – mit den Räumlichkeiten, der Organisation und dem problemlosen Ablauf. Die Ausschreibung des Musikrates Deutschland gibt für jedes Jahr die Besetzungen bekannt, die im jeweiligen Jahr zur Wertung stehen. Für Meckenbeuren kam nur die Ausrichtung des Schlagzeugwettbewerbs infrage, der gern separat zum restlichen Wettbewerb veranstaltet wird. Grund ist der enorme Aufwand an Räumen für den Wettbewerb verbunden mit der Logistik der Anfahrt der einzelnen Räume sowie der Problematik, dass jedes Ensemble einen speziellen Aufbau braucht, und diesen zu installieren bedarf eines viel größeren zeitlichen Aufwands, als zum Beispiel im Wettbewerb QuerDie flöte oder Posaune oder Saxofon wo der Aufbau in etwa gleich ist – nämlich Flügel und Soloinstrument.
Wurden im Vorfeld Bedingungen an die Musikschule gestellt?
Bedingungen an die Musikschule beziehungsweise an die Räumlichkeiten waren, dass es annähernd gleiche Räume sind, damit sich die Ergebnisse des Wettbewerbs miteinander vergleichen lassen, was Raumgröße als auch die Akustik betrifft. Die Räume sollten einen ebenerdigen Zugang haben, sodass das doch umfangreiche Instrumentarium für den Vortrag beim Wettbewerb ohne großen zusätzlichen Aufwand in die Wettbewerbsräume transportiert werden kann.
Muss die Musikschule die Instrumente zur Verfügung stellen?
Kandidaten des Wettbewerbs haben mit ihrem Programm die Jurys in den Regionalwettbewerben überzeugt, sodass ihnen die Teilnahme am Landeswettbewerb ermöglicht wurde. Die Programme sind also ganz individuell vor Ort in der jeweiligen Musikschule ausgewählt worden, so dass die Teilnehmer mit ihren eigenen Instrumenten anreisen und vonseiten der Musikschule nicht explizit gestellt werden. Das ist übrigens auch in der Satzung zum Wettbewerb so festgelegt. Und: Es spielt sich auf den eigenen Instrumenten auch besser als auf fremden
.Seit wann laufen die Vorbereitungen für die Ausrichtung und gab es Schwierigkeiten?
Die Vorbereitungen laufen seit Herbst 2017 auf Hochtouren. Allerdings war erst mit dem Abschluss der Regionalwettbewerbe klar, wie viele Ensembles am Landeswettbewerb teilnehmen. Schwierigkeiten im eigentlichen Sinne gab es keine – eher im Gegenteil wir wurden von allen Seiten bei Wettbewerbsräumen oder Logistik unterstützt, sowohl vonseiten der Gemeinde Meckenbeuren als auch den Kirchengemeinden. Außerdem wäre der Wettbewerb ohne die vielen freiwilligen Helfer – dem Kollegium aus der Musikschule allen voran unsere Sekretärin Daniela Haist, Schlagzeuglehrer Claus Furchtner, dem Förderverein der Musikschule, dem Elternbeirat und den vielen Schülern, die die Ensembles vor Ort betreuen – nicht so durchführbar.
Was bedeutet die Ausrichtung des Wettbewerbs für die Musikschule und für die Gemeinde?
Die erneute Ausrichtung des Landeswettbewerbs ist für die Musikschule ein großer Vertrauensbeweis, dass wir in der Vergangenheit vieles richtig gemacht haben. Gleichzeitig stärkt es die Region Bodensee abseits der großen Zentren in Baden-Württemberg, wie Stuttgart, Karlsruhe oder Freiburg, und zeigt, dass hier ebenso musikalisches Potential liegt, das durch die Teilnahme von Ensembles am Landeswettbewerb untermauert wird.
Werden auch Teilnehmer aus Ihrer Schule dabei sein?
Von unserer Musikschule konnten sich drei Schlagzeugensembles für den Landeswettbewerb qualifizieren, die von Claus Furchtner betreut werden. Alle anderen Qualifikanten der Musikschule stellen sich in Bietigheim-Bissingen einer Jury.