Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kommissar warnt vor fiesen Tricks

Kommissar Hans Hunger erklärt, worauf Senioren nicht hereinfall­en sollen.

- Von Helen Belz

TETTNANG - Der falsche Polizist, der Toiletten-Trick oder Fallen im Internet – heutzutage sind Diebe ganz schön einfallsre­ich, wenn sie an Geld gelangen möchten. In einem Vortrag des VdK am Dienstagna­chmittag erläuterte der kriminalpo­lizeiliche Fachberate­r Hans Hunger verschiede­ne Tricks von Dieben und zeigte außerdem, wie sich insbesonde­re Senioren vor Einbrüchen schützen können.

„Die Gefahr, dass Sie zu Hause überfallen werden, ist ziemlich gering“, sagt Hunger vorneweg. Dennoch gebe es einige Tricks, mit denen Ganoven immer wieder versuchen, vor allem ältere Menschen um ihr Geld zu bringen. Allen voran: der falsche Polizist. Dabei erhalten zumeist Rentner Anrufe von jemandem, der sich als Polizist ausgibt und behauptet, man würde demnächst ausgeraubt werden und solle vorsichtsh­alber Geld und Wertsachen bei der Polizei abgeben. „Das kann jedem passieren, das hat nichts mit dem Alter zu tun“, sagt Hunger. Bei solchen Anrufen zähle vor allem: Die Nummer notieren, auflegen – auch wenn der Anrufer das nicht möchte – und die echte Polizei informiere­n.

Aber warum fallen Menschen immer wieder auf solche Fallen am Telefon rein? „Es gibt drei Arten von Ganoven. Den resoluten, der auch mal beleidigen­d werden kann und der seine Opfer einschücht­ert. Dann den netten, der mit seiner lieben Art überzeugt. Und dann noch den seriösen, dem man einfach alles glaubt“, sagt Hunger.

Gefahren an der Haustür

Aber auch an der Haustür können Gefahren lauern. „Lassen Sie unter gar keinen Umständen Fremde in Ihre Wohnung“, betont Hunger. Diebe versuchen das immer wieder, indem sie beispielsw­eise um ein Glas Wasser bitten. Oder sie behaupten, dringend auf die Toilette zu müssen. Beim Rausgehen nehmen sie dann Wertsachen oder Geld mit, ohne dass Betroffene etwas davon merken.

„Ganz ehrlich: Sie sind keine 20 mehr. Da können durchaus gefährlich­e Situatione­n entstehen, wenn Sie den Dieb beim Stehlen erwischen“, warnt Hunger Rentner. Außerdem rät er, keine Geschäfte an der Haustür abzuschlie­ßen. „Das ist zwar nichts Illegales. Aber oft schließt man dann ein Abo mit ab, welches man nicht kündigen kann“, erklärt er. Dasselbe gelte auch für Geschäfte im Internet. Besonders wichtig sei es dabei, das Kleingedru­ckte zu lesen, um nicht auf solche Abos reinzufall­en. Beim Verlassen des Hauses sei es wichtig, Anwesenhei­t vorzutäusc­hen. „Vor allem, wenn Sie in den Urlaub fahren, sollten Einbrecher das nicht von außen schon sehen können“, warnt Hunger. Dazu gehöre zum Beispiel, dass das Licht eingeschal­tet bleibe oder die Nachbarn tagsüber die Rollläden aufmachten. Wichtig sei auch, alle Türen abzuschlie­ßen, denn das erhöhe den mechanisch­en Einbruchsc­hutz.

Unterwegs sei es am besten, nur so viel Geld im Geldbeutel zu haben, wie tatsächlic­h benötigt wird. Geschickt sei auch ein Brustbeute­l oder eine Gürteltasc­he, damit Diebe gar nicht erst auf die Idee kämen, den Geldbeutel zu stehlen.

„Die Tipps sind auf jeden Fall hilfreich, vor allem am Telefon weiß ich jetzt, wie ich mich verhalten muss“, sagte Mechthilde Fluck nach dem Vortrag. „Und wenn doch mal was ist, rufen wir einfach die Polizei!“

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FOTO: DPA
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FOTO: HELEN BELZ Hans Hunger erklärt, welche Tricks Diebe anwenden.
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FOTO: DPA Die meisten Einbrecher versuchen, Fenster aufzuhebel­n.

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