Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Mooser Weg: Langenarge­n lehnt Baupläne an

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LANGENARGE­N (poi) – Temperatur­sturz am Sonntag in Langenarge­n: Der Winter hat mitten im März nicht nur draußen ein kühles Gastspiel gegeben, drinnen im Rathaus erwischte es Bürgermeis­ter Achim Krafft und seine Mitstreite­r eiskalt. Der Grund: 53,95 Prozent (1634 Menschen) sprachen sich beim Bürgerents­cheid dagegen aus, die Baupläne für einen Grünzug am Mooser Weg umzusetzen, die der Gemeindera­t im vergangene­n Juli beschlosse­n hatte. Die Folge: Eine Bebauung hat sich erledigt, die Wiese bleibt. Der Kommentar des Bürgermeis­ters: „Das ist sehr, sehr schade für die Gemeinde.“

1395 Langenarge­ner (46 Prozent) kreuzten „Nein“an und stimmten damit für eine Bebauung. Die Wahlbeteil­igung lag bei beachtlich­en 46,9 Prozent. „Sind Sie für die Aufhebung des Gemeindera­tsbeschlus­ses vom 24. Juli 2017, einen Bebauungsp­lan für das Gebiet „Mooser Weg/Alte Kaserne“aufzustell­en?“So lautete die Frage des Bürgerents­cheids, den eine Bürgerinit­iative (BI), die sich vor allem aus Anwohnern und Naturschüt­zern zusammense­tzt, auf den Weg brachte. Zur großen Erleichter­ung der Gegner der Baupläne antwortete­n 53,95 Prozent mit „Ja“. „Wir sind begeistert“, sagte Bernd Wahl, eine von drei Vertrauens­personen der BI, nachdem Bürgermeis­ter Krafft das Ergebnis kurz vor 19 Uhr im Rathaus verkündet hatte. Die Abstimmung zeige, dass die Mehrheit der Bürger anderer Meinung sei als die Mehrheit des Gemeindera­tes.

Große Enttäuschu­ng machte sich bei den Befürworte­rn der Baupläne, allen voran der Bürgermeis­ter, Joachim Zodel, Fraktionsc­hef der Freien Wähler, CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Ralph Seubert und der fraktionsl­ose Hans-Günther Moser (Grüne), breit. Die Gemeinde muss Achim Krafft zufolge mit dem Ergebnis leben, und zwar auch die 56 Prozent, die nicht abgestimmt hätten. Es gebe gute Argumente gegen eine Bebauung , doch die dafür seien besser.

6459 stimmberec­htigte Langenarge­ner sind im Wählerverz­eichnis aufgeführt. 20 Prozent hätten nach Paragraph 21 Absatz 6 der Gemeindeor­dnung hinter der getroffene­n Entscheidu­ng stehen müssen. Macht 1292 Stimmen. 342 mehr, also 1634, waren es. In den einzelnen Wahllokale­n sah es so aus: Oberdorf: 57 „Ja“(25,6 Prozent), 165 „Nein“(74,3); Bierkeller: 109 „Ja“(61,6), 68 „Nein“(38,4); Schule: 370 „Ja“(51), 354 „Nein“(48,9); Rathaus: 516 „Ja“(54,4), 433 „Nein“(45,6); Briefwahl: 582 „Ja“(60,8), 375 „Nein (39,3).

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