Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Wissenswer­kstatt ist in der Region beliebt

Häfler Einrichtun­g legt gute Bilanz vor – Zwei Drittel der teilnehmen­den Schulen kommen aus dem Umland

- Von Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Schweißen lernen, Alarmanlag­en bauen oder eine alte NSU Quick wieder instandset­zen, das ist nur ein Bruchteil der Dinge, die die Kinder und Jugendlich­en in der Wissenswer­kstatt tun und lernen können. Und doch kommen nur 33 Prozent der Kursteilne­hmer aus Friedrichs­hafen. Die Häfler Schulen sind nur zu einem Drittel in den Kursen vertreten, und das liegt nicht daran, dass sie sich nicht anmelden könnten.

37 Prozent der privaten Kursteilne­hmer kommen aus dem Stadtgebie­t Friedrichs­hafen, bei den Schulen sind es 1205 Schüler im Vergleich zu 2630 Schülern, die 2017 von Schulen außerhalb der Stadt kamen.

„Die meiste Resonanz hatten wir immer vom Karl-Maybach-Gymnasium, dem Graf-Zeppelin-Gymnasium und der Grundschul­e Ailingen“, sagt der Chef der Einrichtun­g, Robert Vöhringer. Das KMG ist 2017 nicht einmal mehr unter den TopTen der Schulen vertreten. Hier finden sich aus Friedrichs­hafen gerade noch die Gemeinscha­ftsschulen Graf Soden und Schreienes­ch und die Pestalozzi-Schule, der Rest der Schulen auf den Plätzen drei, vier sowie acht bis zehn kommen aus der Region. Insgesamt nutzen 69 schulische Einrichtun­gen die Wissenswer­kstatt, die inhaltlich mit dem Bezug der Außenstell­e im ZF-Forum einen Sprung nach vorne gemacht hat.

Verständni­s für Technik

Robert Vöhringer hatte Anfang 2013 die Vision: „Ich möchte bei den Kindern und Jugendlich­en sehr früh im Leben die Begeisteru­ng und auch das Verständni­s für Technik, Naturwisse­nschaft und damit verbundene Berufe wecken.“Aus der Vision ist mittlerwei­le Alltag in der Wissenswer­kstatt geworden. Dass die Häfler Schulen bei der Nachfrage unterreprä­sentiert sind, findet Robert Vöhringer traurig, über zu wenig Teilnehmer aber kann er sich nicht beklagen. Die Wissenswer­kstatt hat die Seminare, die Angebote für Kindergärt­en, Schulen und auch einzelne Teilnehmer deutlich erweitert. Unterstütz­t wird die Wissenswer­kstatt von der Zeppelin-Stiftung, der ZF Friedrichs­hafen AG, der Stadt Friedrichs­hafen und dem Zeppelin- Konzern sowie vom Arbeitgebe­rverband Südwest Metall und dem Verband Deutscher Ingenieure (VDI). Die Partner bilden die Basis, dass das Modell erfolgreic­h und auch an anderen Standorten der ZF Friedrichs­hafen AG entstanden ist.

Daneben bilden die Mitarbeite­r der Wissenswer­kstatt das Rückgrat der Arbeit. 15 an der Zahl sind aktuell aktiv, zwei pausieren gerade und alle arbeiten ehrenamtli­ch in der Wissenswer­kstatt und geben ihr KnowHow an die Jugendlich­en weiter. Das gleiche tun auch die angestellt­en Mitarbeite­r der Wissenswer­kstatt und bauen damit die Vielfalt des Angebots aus. Michael Fährmann, Stefan Seeger, Yvonne Truschel und Margit Braun sind Industriem­eister Metall, Metallgest­alter, Elektrotec­hnik-Ingenieuri­n oder Zimmerin. Oliver Knapp und Markus Alle arbeiten als abgeordnet­e Lehrer des KarlMaybac­h-Gymnasiums in der Wissenswer­kstatt und Nico Wiedemann und Sven Fromme machen dort gerade ein Praktikum und ein Freiwillig­es Soziales Jahr.

Bis Mitte 2018 sind schon 2560 Kursplätze gebucht. Zur Verfügung stehen in den 278 Kursen insgesamt 3045 Plätze. „Somit sind noch Plätze frei“, sagt Robert Vöhringer. Sollten besondere Wünsche auf Seiten von Schulklass­en bestehen, ließen sich sicherlich auch Angebote danach gestalten. Auch die Beliebthei­t der Wissenswer­kstatt ist messbar. Im vergangene­n Jahr wurden 5398 Kursteilna­hmen gezählt, 2016 waren es noch 5270. 1306 Teilnehmer kamen mehrfach und 33 sogar öfters als fünfmal, ein Teilnehmer hat sogar zwölf Angebote wahrgenomm­en.

 ?? FOTOS: RALF SCHÄFER ?? Robert Vöhringer, Leiter der Häfler Wissenswer­kstatt, zeigt ein Fahrzeug, das die ZF Friedrichs­hafen AG zur Verfügung gestellt hat und an dem die Jugendlich­en selbst herausfind­en können, aus welchen Bauteilen so ein Auto aufgebaut ist.
FOTOS: RALF SCHÄFER Robert Vöhringer, Leiter der Häfler Wissenswer­kstatt, zeigt ein Fahrzeug, das die ZF Friedrichs­hafen AG zur Verfügung gestellt hat und an dem die Jugendlich­en selbst herausfind­en können, aus welchen Bauteilen so ein Auto aufgebaut ist.

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