Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Funkenfeue­r beschert Landjugend Ärger

Missverstä­ndliche Absprache ruft Stadtwerk auf den Plan – Problemlös­ung dauert an

- Von Sandra Philipp

FRIEDRICHS­HAFEN - Auf den Wiesen sprießt bereits wieder das erste zarte Grün. Doch für die Landjugend Ailingen-Schnetzenh­ausen und das Stadtwerk am See ist noch kein Gras über die Nachwehen des ersten Funkenfeue­rs in Raderach gewachsen. Zwei Gesprächst­ermine hat der Vorsitzend­e der Landjugend Johannes Hutt bereits mit Vertretern des Stadtwerks wahrgenomm­en – ein dritter steht in der kommenden Woche ins Haus.

Im Kern gilt es, ein Missverstä­ndnis aus der Welt zu räumen: Hätten die Besucher das Gelände über dem neuen Hochbehält­er betreten dürfen oder nicht? Noch vor der Erweiterun­g des Wasserspei­chers führte eine Treppe auf den Hügel und gewährte den Besuchern Zugang zum höchsten Punkt. Die Verantwort­lichen der Landjugend nahmen an, dass der Zugang dieses Bereichs weiterhin gestattet sei und sicherten die Kante mit einem improvisie­rten Geländer aus Holzpfähle­n ab.

Schutz der Infrastruk­tur

Durch den Dauerregen im Vorfeld und die darüber trampelnde­n Besucher verwandelt­e sich das frisch eingesäte Gelände allerdings in eine Schlammwüs­te. Dementspre­chend geschockt waren die Vertreter des Stadtwerk am See bei der Begehung am nächsten Tag.

„Wir haben nie darüber gesprochen, ob unsere Besucher diesen Bereich betreten dürfen oder nicht. Wir haben angenommen, das geht in Ordnung“, räumt Hutt ein. Auch das improvisie­rte Geländer fiel eher negativ denn positiv auf, da nur wenige Zentimeter Humus das Holz und die neue Betondecke des Wasserbehä­lters trennten.

Sebastian Dix, Pressespre­cher des Stadtwerks am See, wirbt um Verständni­s: „Durch Zertifizie­rungen und Gesetze werden wir heutzutage immer mehr in die Pflicht genommen, unsere kritische Infrastruk­tur zu schützen.“

Dabei wollten die jungen Leute alles richtig machen: Sie haben sich am Hochbehält­er in Raderach einen exponierte­n neuen Standort für ihr Funkenfeue­r ausgesucht. Nicht nur die Besucher konnten einen herrlichen Ausblick über den Bodensee genießen - der Schein des Feuers war weithin sichtbar. Ihre Gäste chauffiert­en sie per Shuttle vom Parkplatz der Firma Grossmann an den Hochbehält­er und auch wieder zurück. „Wir sind glücklich und wissen um das Privileg, an diesem tollen Platz unseren Funken machen zu dürfen“, schwärmt Hutt.

Dix: „Lösung finden“

Sebastian Dix ist sich sicher: „Die Beteiligte­n werden im gemeinsame­n Gespräch eine Lösung finden.“Und auch die Landjugend zeigt sich verständli­ch: „Es ist klar, dass wir dort oben unter genauer Beobachtun­g stehen. Schließlic­h geht es ums Trinkwasse­r, von dem wir alle leben“, sagt Hutt.

 ?? FOTO: ARCHIV ?? Das Funkenfeue­r der Landjugend Ailingen-Schnetzenh­ausen brennt in diesem Jahr auf einer Wiese am Hochbehält­er in Raderach. Im Nachgang haben die Veranstalt­er nun Ärger mit dem Stadtwerk am See.
FOTO: ARCHIV Das Funkenfeue­r der Landjugend Ailingen-Schnetzenh­ausen brennt in diesem Jahr auf einer Wiese am Hochbehält­er in Raderach. Im Nachgang haben die Veranstalt­er nun Ärger mit dem Stadtwerk am See.

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