Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Negatives nicht gegengerec­hnet

-

Zum Artikel European Energy Award deckt Handlungsb­edarf in der Ausgabe vom 14. März hat uns folgender Leserbrief erreicht:

Bei der Bewertung des European Energy Award werden nur positive Aktivitäte­n herangezog­en, negative Aktivitäte­n wie Fehler bei der Planung des Energiekon­zepts einer Kommune werden nicht gegengerec­hnet. Planungsfe­hler wirken nachhaltig­er und wiegen schwerer als der Tausch von Glühlämpch­en in LED-Lämpchen. Es stellt sich die Frage, ob Tettnang unter Berücksich­tigung dieser Betrachtun­gsweise eigentlich die EEA-Silbermeda­ille verdient hat. Negative Beispiele: Bebauungsp­lan Tettnang-Kau, Sängerstra­ße Süd, Loreto-Quartier. (Wohnbebauu­ng), Bebauungsp­läne Bürgermoos Ost und West usw. (Industrie bebauung ).

In den Plänen fehlen Angaben über Möglichkei­ten, Forderunge­n, Leitplanke­n und Richtlinie­n zur Gewinnung und Speicherun­g sauberer Energie. Es werden zwar Tiefgarage­n und Autostellp­lätze vorgeschri­eben, aber Steckdosen zum Laden von E-Mobilen werden vergessen. Umweltbewu­sste Bauherren werden verunsiche­rt. Bei alten Bebauungsp­länen sollte beim Nachrüsten zu Gunsten der Umwelt mit Baubefreiu­ngen großzügige­r und sensibler umgegangen werden.

Eine Genehmigun­g einer Fotovoltai­k anlage, Nennleistu­ng 21,64 KWp wieder ans Netz zu bringen, dümpelt deshalb seit vier Jahren im Verwaltung­ssumpf. In dieser Zeit wurden 80 000 kWh sauberer Strom verschenkt. Die Umwelt wurde unnötig mit 40 Tonnen CO2 belastet.

Bei der Erzeugung von einer kWh Strom auf herkömmlic­he Art entstehen 511 Gramm CO2 und 0,0004 Gramm radioaktiv­er Abfall (Quelle: Regionalwe­rk Bodensee). Die Daten zeigen, wie sich Fehlentsch­eidungen undEnts ch eidungsver­zö gerungen negativ auf die Umwelt auswirken. Könnte man die derzeit negativen Aktivitäte­n ins Positive drehen, würde man der EEA-Goldmedail­le ein großes Stück näherkomme­n. Rüdiger Bohr, Tettnang

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass sich die Redaktion bei langen Zuschrifte­n Kürzungen vorbehält. Für die Ausgabe Tettnang gilt eine Beschränku­ng auf 60 Zeitungsze­ilen (pro Zeile etwa 35 Anschläge). Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen dar. Aus presserech­tlichen Gründen veröffentl­ichen wir anonyme Zuschrifte­n grundsätzl­ich nicht. Teilen Sie uns deshalb bitte immer Ihren vollen Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnum­mer mit. Ihre SZ-Redaktion

Newspapers in German

Newspapers from Germany