Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Vielen reicht Überholver­bot nicht aus

Etliche Kommentare auf der Facebookse­ite von Schwäbisch­e.de zu den Plänen auf der B31

-

KRESSBRONN (sz) - Bei Kressbronn soll es ein Überholver­bot auf der unfallträc­htigen Bundesstra­ße B31 geben. Leser von Schwäbisch­e.de begrüßen die Entscheidu­ng, doch vielen reicht der Schritt nicht aus.

Vor allem auf dem Streckenab­schnitt zwischen der Tankstelle „Blaue Lagune“bei Kressbronn und der bayerische­n Landesgren­ze soll es ein Überholver­bot, signalisie­rt durch eine durchgezog­ene Linie und entspreche­nde Schilder, geben. Die Nachricht hat auf der Facebookse­ite von Schwäbisch­e.de am Bodensee hat am Montag für etliche Kommentare gesorgt.

„Ich finde das sehr gut“, schreibt etwa Nutzerin „Inna Götz“. Ein „sehr gut“kommt auch von „Lucy Anna“.

Doch andere Nutzer zweifeln daran, dass das Überholver­bot angesichts etlicher schwerer und tödlicher Unfälle an der Strecke in der Vergangenh­eit Wirkung zeigt: „Weil das auch niemanden interessie­rt. Sobald ein Lkw dort fährt, kommt man sowieso nur mit 60 Kilometer pro Stunde voran. Und dann will wieder jemand überholen, weil es zu langsam geht“, schreibt Nutzerin „Maren Mathes“.

Tempo 100 gewünscht, 60 möglich

„Burghardt Jacobs“geht in die selbe Richtung: „Es wäre schön wenn man auf der Umgehung 80 Kilometer pro Stunde fahren könnte. Denn mit Glück schafft man gerade mal 60. Deswegen passieren auch so viel Unfälle – weil es manche einfach nervt.“Ohnehin scheint die Frage der in der Realität fahrbaren Geschwindk­igkeit auf der Strecke die Menschen zu beschäftig­en. „Warum macht man nicht von Friedrichs­hafen bis Lindau 80 Kilometer pro Stunde“, fragt „Jonny Weißmann“.

„Saskia Ho“kontert: „So ein Quatsch, auf einer Umgehung Tempo 80. Die Leute sollten sich einfach auch mal wieder an die vorgeschri­ebenen Geschwindi­gkeit halten. Wenn dies möglich ist, dann würde man auch schon weniger überholen. Eine Umgehungss­traße hat zum Beispiel 100 Stundenkil­ometer“, schreibt sie.

Andere Nutzer glauben zwar, dass das Überholver­bot schon wirken werden und sich die meisten Fahrer daran halten. Dennoch fordern etliche Teilnehmer der Diskussion, dass der Wunsch nach mehr Sicherheit nicht beim bloßen Überholver­bot enden dürfe.

„Alles andere ist Blödsinn“

„Bauliche Trennung. Nichts anderes hilft“, fordert etwa „Christian Skotzek“. Er glaubt, dass eine solche Lösung über kurz oder lang kommen müsse, da ein Überholver­bot nicht genügend wirksam sei. „Ich würde auf der Strecke Leitplanke­n in der Mitte setzen und dann hat sich das mit dem Überholen“, schreibt ebenfalls Nutzerin „Sa Brina“. „Mehmet Cifci“geht noch weiter: „Die Strecke muss doppelspur­ig ausgebaut werden. Alles andere ist Blödsinn.“

„So eine Straße hätte nur 3 spurig mit wechselsei­tiger Überholspu­r ausgeführt werden müssen. Alles andere ist Mist und hat alleine Unfallkost­en mit Toten und vielen Schwerverl­etzte und Leichtverl­etzte verursacht. Von Fast-Zusammenst­ößen und brenzligen Situatione­n, die ich selbst vielfach erlebt habe, ganz zu schweige“, ist auch die Meinung von Leser Helmut Berger.

Entspreche­nde Pläne, stellenwei­se zumindest eine dritte Spur zum Überholen zu schaffen, sind eigentlich schon fertiggest­ellt, mangels Geld aber noch nicht realisiert. Unklar war zuletzt, ob das Überholver­bot diese Planungen jetzt in Frage stellt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany