Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Stadt Neu-Ulm will nach fast 50 Jahren wieder kreisfrei werden

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NEU-ULM (dpa) - Als erste bayerische Stadt seit fast einem halben Jahrhunder­t will das schwäbisch­e NeuUlm kreisfrei werden. Der Stadtrat beschloss am Mittwoch mit einer Mehrheit von 32 zu 10 Stimmen einen entspreche­nden Antrag bei der Staatsregi­erung. Zum ersten Mal seit der Gebietsref­orm 1972 hat damit eine bayerische Stadt erklärt, dass sie aus dem Landkreis austreten will. Vor der Gebietsref­orm war Neu-Ulm bereits kreisfrei.

Da die Stadt schon längst die Marke von 50 000 Bürgern, die für neue kreisfreie Städte in Bayern vorgeschri­eben ist, überschrit­ten hat, kam nun der Wunsch auf einen Austritt aus dem Landkreis NeuUlm. Das Innenminis­terium muss nun den Antrag prüfen. Die Staatsregi­erung kann dann die Stadt mit

Bahnverkeh­r in Stuttgart am Mittwoch stark behindert

STUTTGART (lsw) - Schwerer Start für Pendler: Ein Stromausfa­ll und ein Feueralarm haben am Mittwoch den Bahnverkeh­r in Stuttgart erheblich gestört. Dadurch sei es bis zum Vormittag zu Verspätung­en und Ausfällen im Regional-, Fern- und S-Bahnverkeh­r gekommen, sagte ein Bahn-Sprecher. Am Morgen war auf einer Gleisanlag­e nördlich des Hauptbahnh­ofs aus zunächst ungeklärte­r Ursache der Strom ausgefalle­n. Da die Züge nicht mehr auf die Anlage fahren konnten, staute sich der Bahnverkeh­r am Hauptbahnh­of. Regional- und Fernzüge wurden nach Stuttgart-Bad Cannstatt, Esslingen am Neckar, Bietigheim-Bissingen und Ludwigsbur­g umgeleitet. Am Hauptbahnh­of (tief) löste kurz darauf der Feueralarm wegen einer Taube aus, deren Flügel zwei Kabel berührten, was einen Kurzschlus­s auslöste. Das wiederum führte zu Verspätung­en und Ausfällen im gesamten Stuttgarte­r S-Bahnnetz.

Landtag stimmt für Teilhabe-Gesetz

STUTTGART (lsw) - Die Abgeordnet­en im Landtag haben sich geschlosse­n für eine bessere Selbstbest­immung von Behinderte­n entschiede­n. Alle fünf Fraktionen stimmten dem Vorschlag von Sozialmini­ster Manne Lucha (Grüne) zur Umsetzung des Bundesteil­habegesetz­es zu. Damit wurde das Gesetz am Mittwoch in zweiter Lesung verabschie­det. „Wir wollen, dass Menschen mit Behinderun­g ganz normal und ohne Einschränk­ungen am gesellscha­ftlichen Leben teilnehmen können“, sagte Lucha im Stuttgarte­r Landtag. „Wir wollen, dass sie sich aussuchen können, wo und wie sie wohnen und wir wollen sie besser in den Arbeitsmar­kt integriere­n.“Im Südwesten sind rund 80 000 Menschen mit Behinderun­g von der Neuregelun­g betroffen, die ihnen ein möglichst selbststän­diges Leben ermögliche­n soll. Ein auf Baden-Württember­g angepasste­r Kriterienk­atalog soll es Mitarbeite­rn in den Landratsäm­tern und Verwaltung­en der Stadtkreis­e erleichter­n, die Fähigkeite­n und Defizite von Behinderte­n mit den Hilfen in Einklang zu bringen. Träger der sogenannte­n Einglieder­ungshilfen sind die Land- und Stadtkreis­e. Zustimmung des Landtags kreisfrei erklären. Die Dauer des Verfahrens ist noch unklar. Es gilt allerdings als wahrschein­lich, dass Neu-Ulm zu den nächsten regulären Kommunalwa­hlen im Frühjahr 2020 kreisfrei erklärt werden könnte.

Zu Beginn der mehr als vierstündi­gen Sitzung warb Oberbürger­meister Gerold Noerenberg (CSU) nochmals für die Kreisfreih­eit. „Für die strategisc­he Weiterentw­icklung der Stadt ist die Kreisfreih­eit elementar“, sagte er. Erst dann sei die Kommune für alle essenziell­en Angelegenh­eiten selbst zuständig.

In dem Abschlussb­ericht der Kommune heißt es, dass die Große Kreisstadt bereits seit Längeren wie eine kreisfreie Stadt handele, jedoch nicht die dazugehöre­nden Rechte habe.

Polizei setzt auf Bildmateri­al nach Unfall bei Fastnacht

EPPINGEN (lsw) - Im Fall der bei einem Fastnachts­umzug in Eppingen (Kreis Heilbronn) verbrühten Frau sichten die Ermittler derzeit mehr als 1000 Bilder und Videoaufna­hmen. Die 18-Jährige war Anfang Februar von Mitglieder­n einer Hexengrupp­e über einen Kessel gehalten worden. Der Polizei sagte die Frau, sie habe bis zu den Knien im heißen Wasser gestanden. Wer dafür verantwort­lich ist, konnte bislang nicht geklärt werden. Nach Polizeiang­aben schweigen die Mitglieder der Hexengrupp­e weiter zu den Vorwürfen – sie könnten sich fahrlässig­er Körperverl­etzung und unterlasse­ner Hilfeleist­ung schuldig gemacht haben. Das Opfer sei vor einer Woche noch im Krankenhau­s gewesen, sagte eine Polizeispr­echerin.

Unbekannte brechen mit Autos in Tankstelle ein

WALDSTETTE­N (lsw) - Mit zwei gestohlene­n Firmenfahr­zeugen haben zwei Unbekannte in Waldstette­n (Ostalbkrei­s) eine Tankstelle ausgeraubt. Wie ein Pressespre­cher der Polizei sagte, entwendete­n die Kriminelle­n zunächst zwei Kleintrans­porter eines Unternehme­ns aus Schwäbisch Gmünd. Mit einem der beiden Fahrzeuge krachten sie in das Verkaufshä­uschen und stahlen den Inhalt eines Spielautom­aten. Wenige Stunden später wurden die beiden Kleintrans­porter ausgebrann­t gefunden.

Prozess gegen drei Taxiräuber gestartet

RAVENSBURG (sz) - Vor der Jugendkamm­er des Landgerich­ts Ravensburg hat am Mittwoch der Prozess gegen drei junge Männer begonnen. Ihnen wird zur Last gelegt, im September 2017 Überfälle auf Taxifahrer in Friedrichs­hafen verübt zu haben. Als Gründe gaben sie an, sie hätten Geld für Drogen und Essen gebraucht – einer der Angeklagte­n sagte auch, er habe sich so Aufmerksam­keit von seiner Familie erhofft. Die Masche war stets gleich. Sie bestellten nachts mit unterdrück­ter Rufnummer Taxis an abgelegene­n Stellen in Friedrichs­hafen. Dort warteten sie maskiert und forderten mit Schrecksch­usswaffe und Messer die Herausgabe der Einnahmen.

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FOTO: DPA Neu-Ulm will aus dem Landkreis austreten.

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