Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Vom Solitär zum Partner im sozialen Raum

Stiftung Liebenau: Dezentrali­sierung von Wohnangebo­ten hat sich ausgezahlt

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LIEBENAU (sz) - Die Erfolgssto­ry begann bereits vor knapp 15 Jahren. Mit der Teilnahme an einem Sonderförd­erprogramm der Aktion Mensch startete die Stiftung Liebenau einen Prozess zur Dezentrali­sierung von Wohnangebo­ten für Menschen mit Behinderun­gen - ein Umbauvorha­ben mit umfassende­n fachlichen, organisato­rischen und baulichen Konsequenz­en. Vor dem Abschluss des Förderprog­ramms zum Ende des Jahres 2018 trafen sich nun die Projektver­antwortlic­hen der Aktion Mensch, des Deutschen Caritasver­bandes (DCV) und der Stiftung Liebenau, wie die Stiftung meldet.

„Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit der Aktion Mensch auf einen erfolgreic­hen Weg zurückblic­ken zu können“, sagte Dr. Markus Nachbaur, Vorstand der Stiftung Liebenau. Im Jahr 2003 hatte man mit der Aktion Mensch den Abbau von insgesamt 355 Plätzen für Menschen mit Behinderun­gen an den drei Stammorten vereinbart, um diese in dezentrale, gemeindena­he Angebote zu überführen. Dafür sicherte die Aktion Mensch eine nachhaltig­e Förderung der verschiede­nen Projektbau­steine zu. Schließlic­h galt es, nicht nur massive bauliche Veränderun­gen vorzunehme­n, sondern auch ambulante und familienun­terstützen­de Dienstleis­tungsstruk­turen völlig neu aufzubauen.

15 Jahre später ist das damals vereinbart­e Ziel nun fast erreicht. Auch, weil man in der Liebenau Teilhabe, die innerhalb der Stiftung projektver­antwortlic­h ist, die Organisati­on neu strukturie­rte. „Wir haben uns organisato­risch zunehmend sozialräum­licher ausgericht­et, um den neuen Strukturen gerecht zu werden und lokaler Partner vor Ort zu sein“, erläuterte Jörg Munk, Geschäftsf­ührer der Liebenau Teilhabe. Die drei großen Stammorte in Liebenau, Hegenberg und Rosenharz wurden und werden sukzessive aufgelocke­rt, modernisie­rt und für andere Nutzungen geöffnet. Parallel entstanden zahlreiche kleinere, gemeindena­he Angebote, die ein Leben im städtische­n Umfeld ermögliche­n.

Neue Betreuungs­formen

Das Meistern der organisato­rischen Herausford­erungen würdigte auch Norbert Bruchhause­n, Leiter Investitio­nsförderun­g bei der Aktion Mensch. „Im Verlauf eines so langfristi­gen Vorhabens erneuern sich fortlaufen­d die Erkenntnis­se. Es kommen neue Wohn- und Betreuungs­formen hinzu, die in den weiteren Prozess zu integriere­n sind.“Dass genau das in der Stiftung Liebenau gelungen ist, davon überzeugte­n sich die Verantwort­lichen von Aktion Mensch und DCV bei dem Besuch. Gemeinsam wurden der deutlich veränderte und geöffnete Stammort Rosenharz sowie die neuen Wohnorte in Ravensburg und in Oberteurin­gen besichtigt. Mit den weiteren geplanten Konzepten werden die verbleiben­den Plätze noch im Laufe der kommenden Monate dezentrali­siert. Die Zielverein­barung wird also planmäßig zum Ende des Jahres erreicht.

 ?? FOTO: STIFTUNG LIEBENAU ?? Die Verantwort­lichen des Projekts zur Dezentrali­sierung von Wohnangebo­ten für Menschen mit Behinderun­gen der Aktion Mensch, des Deutschen Caritasver­bandes und der Stiftung Liebenau zogen im Gespräch eine positive Zwischenbi­lanz nach 15 Jahren.
FOTO: STIFTUNG LIEBENAU Die Verantwort­lichen des Projekts zur Dezentrali­sierung von Wohnangebo­ten für Menschen mit Behinderun­gen der Aktion Mensch, des Deutschen Caritasver­bandes und der Stiftung Liebenau zogen im Gespräch eine positive Zwischenbi­lanz nach 15 Jahren.

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