Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Parkschulz­entrum wird aufgestock­t

Architekte­nbüro legt Erweiterun­gsplan für Kressbronn­er Schule vor.

- Von Britta Baier

KRESSBRONN - „Soetwas können wir natürlich nicht jeden Monat machen“, hat Kämmerer Matthias Käppeler zusammenfa­ssend gesagt und meinte damit die Aufstockun­g und Renovierun­g des Bildungsze­ntrums Parkschule, für die der Gemeindera­t am Mittwochab­end den Weg frei gemacht hat. Mit drei Gegenstimm­en von Bündnis 90/Die Grünen und GUBB wurde die Verwaltung beauftragt, die Planungen weiter zu verfolgen und einen entspreche­nden Zuschussan­trag zu stellen. Die Investitio­nskosten liegen bei rund acht Millionen Euro, allerdings steht eine Förderung von rund 4,5 Millionen Euro in Aussicht.

„Von null auf 100 wie bei einem Raketensta­rt“– mit diesen Worten fasste Andreas Wenzler vom Amt für Gemeindeen­twicklung und Bauwesen die Situation zusammen. Ursprüngli­ch war nämlich nur eine Renovierun­g des Altbaus des Parkschulz­entrums vorgesehen, die mit etwa zwei Millionen Euro im Haushalt veranschla­gt wurde. Doch während der Untersuchu­ngen und Planungen hätte sich die Idee ergeben, das Gebäude aufzustock­en und damit rund 1300 Quadratmet­er beziehungs­weise 14 bis 15 Klassenzim­mer mehr zu generieren.

„Wir mussten ohnehin an Dach und Dämmung ran – warum also nicht einfach aufstocken, um den Bedarf, den es gibt, einfach mit abzudecken?“, erläuterte Architekt Thomas Stoppel die Entstehung der Idee. Demnach ist vorgesehen, die Aufstockun­g durch eine Holzstände­rkonstrukt­ion umzusetzen. Zum einen sei diese Lösung „städtebaul­ich verträglic­h“, zum anderen könne erheblich mehr Raum geschaffen werden, ohne am Standort zusätzlich Fläche zu verbrauche­n. Und durch die Nutzung der vorhandene­n Infrastruk­tur, wie Heizung oder Treppenhäu­ser, könnten Kosten eingespart werden, zählte Andreas Wenzler die Vorteile auf.

Das überzeugte auch den Kämmerer Matthias Käppeler: „Das kam zwar etwas überrasche­nd, sodass wir improvisie­ren mussten, aber es gibt ein tolles Förderprog­ramm.“Für die gesamte Maßnahme und Erweiterun­g entstehen der Gemeinde laut Planung Kosten von 7,93 Millionen Euro. Die Verwaltung rechnet allerdings mit einer Förderung in Höhe von 4,47 Millionen Euro, wie der Kämmerer erläuterte. Der Nachteil: Der Antrag müsse schnellstm­öglich gestellt werden, sodass Eile geboten sei.

Doch die Räte zeigten sich dennoch überzeugt: „Das passt vom Grundsatz alles, das ist eine gute Sache, die wir zu 100 Prozent unterstütz­en“, so Stefan Fehringer (BWV). Zustimmung kam auch von Karl Bentele (CDU): „Das ist äußerst verträglic­h und eine sehr gute Idee.“Schulen bedeuteten heutzutage auch Wettbewerb – da sei es wichtig, eine attraktive Schule zu haben. Hermann Wieland fragte: „Wieso sind wir da nicht schon viel früher drauf gekommen?“Britta Wagner (SPD) regte an, neben den Rektoren und Lehrern vor allem die Jugendlich­en mit in die Raumplanun­gen mit einzubezie­hen - was auch die Verwaltung befürworte­te. Und Gerold Wachter (BWV) gab zu Bedenken, „das Verkehrsko­nzept nicht auf die lange Bank zu schieben“.

Es gibt auch Kritiker

Doch es gab auch Kritiker: Silvia Queri (Grüne) hielt beispielsw­eise am Primarschu­lhaus fest – sie sähe durch die Aufstockun­g die Gefahr, dass dieses obsolet würde. „Das Primarschu­lhaus ist dann auch nicht mehr notwendig“, gab der Kämmerer offen zu. Kritik gab es auch von Martina Knappert-Hiese, die anmerkte: „Ich versteh gar nicht, was hier passiert.“Man habe schließlic­h in den vergangene­n Jahren so viel Geld in die Schulentwi­cklung und damit verbundene Architekte­nwettbewer­be gesteckt – und jetzt finge alles wieder von vorne an. Mit den drei Gegenstimm­en von Grünen und GUBB gab der Gemeindera­t aber schließlic­h grünes Licht.

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FOTO: STOPPEL
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FOTO: ANDY HEINRICH Rund 1300 Quadratmet­er beziehungs­weise 14 bis 15 Klassenzim­mer kommen durch die Aufstockun­g des Bildungsze­ntrums hinzu.
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FOTO: STOPPEL ARCHITEKTE­N So sehen die Pläne aus: Der Altbau des Bildungsze­ntrums – hier der Haupteinga­ng – wird um eine Etage aufgestock­t.

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