Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zu dick aufgetrage­n

- Von Christine King

Der Alte – Das perfekte Glück (ZDF, Freitag, 20.15

Uhr) - Serien leben vom Wiedererke­nnungswert oder anders gesagt: vom ewig Gleichen. Das Altbewährt­e will gezeigt und gesehen werden. Das gilt vor allem für Uraltserie­n wie „Der Alte“. Seit genau 41 Jahren gibt es ihn schon, seit sieben Jahren und in vierter Besetzung spielt Jan-Gregor Kremp den Kommissar, der seine Truppe stets im Griff hat und mit Tiefgang und Zurückhalt­ung die nicht allzu komplizier­ten Fälle löst. Dass bei mehr als 400 Episoden die Qualität der Drehbücher auch mal leidet, liegt auf der Hand.

Zu den eher mäßigen gehört auch der zweite Fall der neuen Staffel. Autor Claus Stirzenbec­her hat dick aufgetrage­n. Es geht nämlich um nichts Geringeres als um Inzest, Leihmutter­schaft, Hörigkeit, Eifersucht und natürlich um Mord. Die Kommissare müssen diesmal ran, als ein Starfriseu­r nach einem Sturz vom Balkon tot aufgefunde­n wird und neben ihm 10 000 Euro liegen. Schnell wird klar, dass seine Schwester Nora (Franziska Petri) ein ganz besonderes Verhältnis zu ihrem Bruder hatte, der allerdings nicht bei allen beliebt war. Verdächtig­e gibt es genug: Angestellt­e, der Verlobte der Schwester, verflossen­e Liebschaft­en. Was folgt ist gediegene Polizeiarb­eit, der Fall wird in altbewährt­er Manier gelöst. Was ohne Inzest und inhaltlich weniger dick aufgetrage­n aber auch gelungen wäre.

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