Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Karin Berhalter regt Senioren zum Nachdenken an
Seniorenkreis Kehlen lädt wieder zu einem Besinnungsnachmittag ein
KEHLEN (sz) - Es gehört schon seit Jahren zur guten Tradition, dass der Seniorenkreis Kehlen die Senioren zu einem Besinnungsnachmittag einlädt. Der Nachmittag war dieses Mal mit „Heimat – mehr als ein Ort?“überschrieben und wurde von der Theologin und Dekanatsreferentin Karin Berhalter aus Wangen moderiert, die vielen Gästen als Autorin und Impulsgeberin bei den Morgengedanken von SWR 4 bekannt ist.
Der Begriff Heimat war bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein nüchternes Wort, das hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Geburtsort, dem Wohnort oder mit Erbrecht verwendet wurde.
Im Laufe der Zeit bekam das Wort eine mehr emotionale Bedeutung. Was bedeutet Heimat für uns? Wo bin ich beheimatet? Diesen Fragen ging die Referentin auch an Beispielen ihrer eigenen Geschichte nach. Heimat kann der Ort sein, wo ich geboren wurde und zur Schule ging. Heimat kann genauso der Ort, die Region sein, in der ich seit Jahren gerne lebe und soziale Bindungen habe. Beim Verlust der Arbeit kann deutlich werden, dass auch eine gute Arbeitsstelle Heimat sein kann. Heimat ist also nicht nur ein geografischer Begriff. Eine liebevolle Oma, ein zuhörender und zugreifender Opa oder gute Freunde können auch das Gefühl von Heimat vermitteln.
Karin Frau Berhalter machte weiter deutlich, dass jeder hier auf Erden bei den Menschen, aber auch bei Gott beheimatet sein kann. Die Geschichten der Bibel zeigen in vielen Beispielen, dass die Menschen bei Gott ihre Heimat finden können.
Künstler wie Sieger Köder oder Rembrandt, griffen in ihren Bildern diesen Heimatgedanken immer wieder auf. Besonders eindrucksvoll war das Rembrandt-Bild von der Heimkehr des verlorenen Sohnes.
Der reiche und langanhaltende Beifall zeigte, dass die Referentin ihre Zuhörer erreicht, gefesselt und zum Nachdenken angeregt hat. Ein gelungener Nachmittag in der Fastenzeit.