Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Biomüll-Gebühren steigen
Biomüll aus dem Bodenseekreis soll weiterhin vom Amtzeller Werk für Biogas (AWB) verwertet werden.
FRIEDRICHSHAFEN - Der Biomüll aus dem Bodenseekreis wird weiterhin vom Amtzeller Werk für Biogas (AWB) verwertet. Die Mitglieder des Kreistags haben sich in der jüngsten Sitzung einstimmig für die Verlängerung des Vertrages mit der Firma bis zum 29. Februar 2024 ausgesprochen. Auflage ist jedoch, dass AWB bis Ende 2018 rund 1,9 Millionen Euro in die Anlage investiert. Die Biomüllgebühren werden deshalb voraussichtlich ab 2019 steigen.
Laut der Landkreisverwaltung werden im Bodenseekreis jährlich 17 000 Tonnen an Bioabfällen über die braune Tonne gesammelt. Seit 2008 wird dieser Biomüll in der Biovergärungsanlage in Amtzell verarbeitet. Aufgrund von gesetzlichen Änderungen werden jetzt Nachrüstungen der Biogasanlage notwendig. So werden aufgrund der verschärften Grenzwerte für den erzeugten Kompost Investitionen in die Sieb- und Aufbereitungstechnik fällig.
Da Flüssigdünger jetzt nur noch drei Monate lang ausgebracht werden darf, muss ein zusätzlicher Speicher gebaut werden. Außerdem muss der Flüssigdüngerspeicher mit einer Wanne ummantelt werden. „Damit soll sichergestellt werden, dass der Betrieb der Anlage den aktuell verschärften gesetzlichen Anforderungen an den Grundwasserschutz sowie die Belastung der Endprodukte mit Fremdstoffen wie Plastik und Glas genügt“, heißt es in einer Mitteilung des Kreises.
Für den Bodenseekreis entstehen durch den neuen Vertrag Mehrkosten von mehreren hunderttausend Euro pro Jahr. Das bestätigte der Pressesprecher des Bodenseekreises, Robert Schwarz, der „Schwäbischen Zeitung“. Die genauen Vertragsdetails könne man nicht offenlegen. Auf die Bürger kommt zwar im laufenden Jahr noch keine Gebührenerhöhung zu. Allerdings gebe es für 2019 dann eine Neukalkulation der Gebühren, wobei die Kostensteigerung dann eingerechnet würde. Mit einer Erhöhung der Biomüllgebühren sei dann zu rechnen. Man habe durch die Vertragsverlängerung aber auch „Entsorgungs- und Planungssicherheit.“