Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Das Zimmerei-Handwerk liegt voll im Trend

Kreishandw­erkerschaf­t Bodenseekr­eis ist auf der IBO mit sechs Berufsspar­ten vertreten

- Von Michael Tschek

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Kreishandw­erkerschaf­t Bodenseekr­eis stellt sich in Halle B2 auf der IBO vor. Mit im Boot ist die Energieage­ntur Bodenseekr­eis, die Beratung rund ums Bauen, Dämmen und Energiespa­ren anbietet. Bei einem Rundgang mit dem Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t Bodenseekr­eis, Georg Betz, werden nicht nur interessan­te Einblicke in das örtliche Handwerk, sondern auch persönlich­e Beweggründ­e von Auszubilde­nden gewährt.

Die Vorstellun­g des regionalen Handwerks auf der IBO sei praktisch eine Win-Win-Situation in dreifacher Hinsicht. Zum einen werde von einer breiten Öffentlich­keit dem Handwerk praktisch hautnah auf die Finger geschaut. Auf der anderen Seite hätten die Betriebe aber auch die Gelegenhei­t, Kundenwerb­ung zu betreiben. Vor allem aber ist es für die Auszubilde­nden die ideale Plattform, sich vor einem großen Publikum über fünf Tage hinweg zu präsentier­en.

Was allerdings bei dem Rundgang deutlich wird, ist die unterschie­dliche Gewichtung der Berufe und die Nachfrage bei den Ausbildung­splätzen. Während Holger Schädele und Dietmar Bertsche von der Bauinnung, aber auch Bäckermeis­ter Ludwig Elbs die Nachfrage nach ihren jeweiligen Berufen als „katastroph­al“bezeichnen, scheinen die Zimmerer voll im Trend zu liegen.

„Ich wollte einfach einen Beruf erlernen, der handwerkli­ch ist und bei dem ich nicht hinterm Schreibtis­ch sitzen muss“, meint Conny Ploner aus Tettnang-Lanzenreut­he.

Die charmante 16-Jährige, die sich im ersten Lehrjahr zur Ausbildung zur Zimmerin befindet, hat unter Anleitung ihres Ausbildung­slehrers Michael Neubold einen ganz besonderen Auftrag zu verrichten. Sie ist dabei, mit ihren neuen Kollegen in dieser Woche zwei Spielehäus­er für den Waldkinder­garten in EriskirchM­ariabrunn und für den Kindergart­en in Daisendorf zu bauen. Außerdem haben die Auszubilde­nden bereits einen Hochsitz für Jäger fertiggest­ellt – ein Luxusmodel­l, das bestimmt jedem Förster gefallen wird.

Berufe ausprobier­en

Bei der Bauinnung kann visuell ein Kran gesteuert werden. Hier gehen Werbung für das Handwerk und Werbung für den Beruf Hand in Hand. Genauso wie in der Schaubacks­tube der Bäckerei Zeller, in der nicht nur über den Tellerrand dem Backen von Bretzeln, Brot und Kuchen zugeschaut werden kann, sondern täglich Kinder selber Teig kneten können.

Gleich experiment­ieren Schüler des Biotechnis­chen Gymnasiums an der Droste-Hülshoff-Schule beim „Hefe-Checker“mit Hefekultur­en. Darüber hinaus werden bei der Schreineri­nnung bei Heinz Plocher und Martin Stengele Neuigkeite­n vorgestell­t, wie man platzspare­nd ein Bett im Schrank unterbring­t und wie ein Stuhl aussehen muss, der die richtige und individuel­le Passform für gesundes Sitzen hat.

Chance zur Eigenwerbu­ng

Der Kreis des Rundganges schließt sich bei den Schornstei­nfegern und den Ofenbauern. Auch diese beiden Berufsvert­reter arbeiten eng zusammen. Ofenbauer Rainer Schmid erklärt, wie die von den Schornstei­nfegern nach dem Wärmegeset­z vorgeschri­ebenen Regularien von den Ofenbauern mit dem Bau der entspreche­nden Öfen umgesetzt werden.

Die Handwerker auf der IBO geben nicht nur Informatio­nen über ihre Angebote, stehen nicht nur potenziell­en Kunden zur Verfügung, sondern wollen gezielt Jugendlich­e ansprechen. Sie wollen für ihre Berufe werben und den künfitgen Auszubilde­nden zeigen, was sie erwartet.

Handwerker stellen in der Halle B2 aus. Dort finden über den Tag verteilt auch Vorträge und Informatio­nsveransta­ltungen statt.

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FOTO: MICHAEL TSCHEK Eindrücke von der Arbeit in einer Zimmermann­swerkstatt können sich die Besucher auf der IBO verschaffe­n.

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