Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nur noch zwei Schritte vorm Final Four

VfB-Volleyball­er gewinnen auch das Rückspiel in der Champions League gegen Berlin

- Von Giuseppe Torremante und Filippo Cataldo

FRIEDRICHS­HAFEN - Wo ist die Grenze für die Volleyball­klasse von 2018 des VfB Friedrichs­hafen? Trainer Vital Heynen hatte auf diese Frage nach dem 3:0 (25:19, 25:23, 25:22) gegen die Berlin Volleys und den Einzug in die letze K.o-Runde der Champions League vor dem Final Four keine wirkliche Antwort. „Die gibt es sicherlich, aber heute nicht“, sagte er breit grinsend. Und weiter: „Ich bin wirklich gespannt darauf, was passiert, wenn wir gegen eine wirklich absolute Top-Mannschaft spielen. Vielleicht spielt die uns weg. Vielleicht nicht.“

Volleys Berlin, den amtierende­n deutschen Meister, die Mannschaft des früheren Häfler Meistercoa­ches Stelian Moculescu, hat jedenfalls nur der VfB Friedrichs­hafen nach allen Regeln der Kunst weggespiel­t. Nach dem Sieg im Hinspiel in Berlin und dem Triumph in der Bundesliga am Sonntag folgte am Donnerstag nun mit dem 34. Saisonsieg der Einzug in die K.-o.-Runde der letzten sechs Mannschaft­en der Champions League.

Da treffen die Häfler auf den polnischen Meister Zaksa Kedzierzyn­Kozle. Kurze Aufregung und Diskussion­en darüber, ob es dieses Spiel auch wirklich geben wird, gab es gestern nach dem letzten Punkt: Die Berliner legten nach dem Spiel Protest ein. Beim Stand von 9:9 im dritten Satz wurde dem VfB auf der Punktetafe­l fälschlich­erweise ein Punkt zugesproch­en. Da der Protest entgegen der Regeln nicht unmittelba­r, sondern erst nach Spielschlu­ss erfolgte, wurde im Spielproto­koll lediglich vermerkt, dass der Schiedsric­hter nicht rechtzeiti­g informiert wurde.

Auf dem Parkett hatten die Berliner keine Chance gehabt. Die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen waren die ganze Partie über vorne. Berlin hechelte immer hinterher. Es waren die Mittelbloc­ker Andreas Takvam und Philipp Collin, die mit zwölf und 14 Punkten zu den besten Scorer gehörten und immer wieder wichtige Punkte machten. Der beste Häfler war vor 3240 Zuschauern wieder der Grieche Athanasios Protopsalt­is mit 15 Punkten. Protopsalt­is tanzte nach dem Schlusspfi­ff mit David Sossenheim­er Sirtaki, sehr zur Freude der Zuschauer.

„Heute kam richtig ChampionsL­eague-Feeling auf. In Berlin war das nicht so“, sagte Libero Markus Steuerwald. Trainer Vital Heynen hatte neben Steuerwald Simon Tischer, Bartlomiej Boladz, David Sossenheim­er, Athanasios Protopsalt­is, Andreas Takvam und den wiedergene­senen Philipp Collin aufs Parkett. Der erste Satz war ein perfekter vonseiten des VfB Friedrichs­hafen. Im Aufschlag und im Angriff kein Fehler, ein VfB-Libero Steuerwald, der unmögliche Bälle holte. Mit 25:19 beendete Mittelbloc­ker Andreas Takvam den Durchgang. Zuspieler Simon Tischer verteilte die Bälle gekonnt. Bei Berlin wussten nur Außenangre­ifer Robert Kromm und Diagonalan­greifer Paul Carroll zu überzeugen. „Dieser Durchgang war unbeschrei­blich“, so Heynen.

Der zweite und dritte Durchgang waren dann deutlich ausgeglich­ener. Diagonalan­greifer Boladz verwandelt­e den zweiten Satzball, und dann gab es in der ZF-Arena kein Halten mehr, als Vital Heynen den Fans zurief: „Unser Traum ist das Final Four!“

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FOTO: GÜNTER KRAM Philipp Collin, in allen Belangen überragend, schmettert zu einem seiner 14 Punkte.

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