Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Urteil: Krone darf City nicht rauswerfen

In erster Instanz siegen Betreiber der Eckkneipe am Landgerich­t – Rechtsmitt­el möglich

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Der Konflikt zwischen Kronenwirt Fritz Tauscher jun. und den City-Betreibern Wolfram Rössler und Silvio Klinger ist vor dem Landgerich­t Ravensburg gelandet. Dieses wies die Klage von Fritz Tauscher ab. Das City darf demnach bleiben, erläutert Gerichtssp­recher Franz Bernhard. Zudem soll die Brauerei es unterlasse­n, das Erdgeschos­s im Gebäude Bärenplatz 2 gastronomi­sch zu nutzen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig, es kann Berufung eingelegt werden.

Die Brauerei hatte versucht, das City aus seinen jetzigen Räumen heraus zu klagen. Wenn nicht sofort, dann hilfsweise zum 31. Dezember 2018 oder zum 31. Dezember 2022. Das City beantragte hingegen, die Klage abzuweisen. Hinzu kam die Gegenklage durch die City-Betreiber, die Kronen-Brauerei solle die gastronomi­sche Nutzung des Bärenplatz­es 2 unterlasse­n.

L’Osteria-Betreiber informiert

In dem Gebäude befinden sich die früheren Räume des „Da Peppino“. Die verpachtet die Krone derzeit an die „L’Osteria“. Das City bezog sich bei der Gegenklage auf eine Wettbewerb­sklausel im Pachtvertr­ag. Sollte das Urteil rechtskräf­tig werden, müsste die Kronen-Brauerei vereinfach­t gesagt dafür sorgen, dass die Osteria ihren Betrieb nicht an ihrem jetzigen Standort weiterführ­t.

Fritz Tauscher bestätigt auf Rückfrage der Schwäbisch­en Zeitung, er habe die Urteilsbeg­ründung erhalten. „Das müssen wir jetzt prüfen.“Dann erst könne er entscheide­n, welche Möglichkei­ten es jetzt noch gebe. Dass das Gericht mit dem Einzug der Osteria am Bärenplatz 2 die Wettbewerb­sklausel verletzt sieht, kann er so nicht nachvollzi­ehen: „Wir sind der Ansicht, dass die Klausel nicht verletzt ist.“Die Betreiber der Osteria seien natürlich informiert. Aber solange das Urteil nicht rechtskräf­tig sei, sagt Tauscher, „gibt es keinen Grund für uns, da etwas zu unternehme­n.“

Die beiden City-Betreiber halten sich nach dem erstinstan­zlichen Sieg vor Gericht bedeckt. „Ich finde es schade, dass es so weit gekommen ist“, sagt Wolfram Rössler im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung. Er sei froh, dass das Urteil so gefallen sei. Und: „Ich möchte, dass es jetzt einfach wieder normal weiterläuf­t.“Silvio Klinger sagt: „Hier müssen wir erst warten, dass das Urteil rechtskräf­tig wird. Dann erst kann wieder Normalität eintreten.“

Hintergrun­d der Klage gegen das City ist das Vorhaben Fritz Tauschers, an die Stelle des jetzigen Gebäudes mit der Eckkneipe eine gläserne Brauerei zu bauen. Die ehemaligen Räume des „Da Peppino“hatte Tauscher gepachtet und sie den CityBetrei­bern angeboten. Die allerdings wollten nicht umziehen, sondern in ihren bisherigen Räumen bleiben. Stattdesse­n zog die Osteria ein. Im Sommer 2016 hatten City und Krone ihren Pachtvertr­ag noch bis Ende 2027 verlängert. Da gab es Umbaupläne, aber noch keine Neubauplän­e.

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FOTO: JULIUS BRETZEL Das City darf laut Urteil des Landgerich­ts Ravensburg in seinen Räumen bleiben. Rechtskräf­tig ist diese Entscheidu­ng allerdings noch nicht.

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