Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Das sagen die Händler und Dienstleis­ter

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Elisabeth Aich, Inhaberin vom Schuhhaus Jung.

Dennoch sieht sie das Internet als große Bereicheru­ng. „Wir nutzen die Möglichkei­ten, die das Internet bietet.“Der Laden sei im Netz sehr präsent, erreiche viele Kunden über die sozialen Netzwerke. In dem Bereich sei das Schuhhaus Vorbild für viele Geschäfte in der Region, sagt Aich. „Wenn ein Kunde im Internet einen bestimmten Schuh sucht und dann über die Suchmaschi­ne erfährt, dass wir das Modell bei uns stehen haben, schaut er einfach kurz vorbei. Das ist für viele unkomplizi­erter, als sich fünf Paar zum Anprobiere­n heimschick­en zu lassen.“Auch auf den Service der fachlich qualifizie­rten Mitarbeite­r würden die meisten Kunden nicht verzichten wollen. Den gebe es nur im Laden. (bre) „Das Internet ist der Totengräbe­r der Einzelhänd­ler“, findet

Gertraud Schmieder von Herrenmode Schmieder.

Ihre Tochter Martina Schmieder-Aich stimmt ihr dabei zu. „Wir beraten oft Kunden, die sich die Ware dann im Internet bestellen. Da muss ein Umdenken bei den Menschen stattfinde­n“, sagt sie. Einen Internetau­ftritt haben die beiden Inhaberinn­en nicht. „Das würde sich nicht lohnen, unsere Kunden sind meistens ältere Menschen“, sagt Gertraud Schmieder. Gegenüber dem Online-Handel hätten sie einen entscheide­nden Vorteil: „Wir führen auch Größen, die man im Internet nicht bestellen kann“, erklärt Gertraud Schmieder. „Viele Händler finden keinen Nachfolger, weil das Internet eine zu große Konkurrenz ist. Dabei ist es schön, einen eigenen Laden zu führen“, sagt Martina Schmieder-Aich. (hb) ● „Sicher ist das Internet eine Herausford­erung. Aber es bringt viele Vorteile mit sich“, meint

Cosima Kehle, die Leiterin der Stadtbüche­rei Tettnang.

Zwar sei es heutzutage nicht mehr so, dass die Menschen viel in Büchern nachschlag­en. Dafür eröffnen sich aber neue Möglichkei­ten: „Inzwischen kommen auch viele Leute zu uns, die Zuhause keinen Drucker mehr haben. Hier haben wir aber einen“, sagt Kehle. „Außerdem läuft unsere Onleihe richtig gut. Das ist ein toller Service, der seit drei Jahren enorm ansteigt.“Außerdem kümmert die Bücherei sich um die Frage, wann welches Medium das richtige ist und bietet dazu Kurse für Schulklass­en an. „Wir haben den Anspruch, Nutzen zu stiften, wo es geht. Das Internet führt zu einem Wandel und wir wandeln uns mit. Wir stellen uns den neuen Aufgaben“, sagt Kehle. (hb)

Jürgen Niedermaie­r von der Reisewelt Montfort

empfindet das Internet insgesamt als Segen für sein Geschäft. „Unsere Kunden sind nicht abhängig davon, persönlich vorbeikomm­en zu können. Ihre Anliegen lassen sich auch per Internet regeln“, sagt er. Das Reisebüro habe Dank der Internetpr­äsenz das Einzugsgeb­iet ihrer Kundschaft erweitern können. Mittlerwei­le gebe es auch vermehrt Kundschaft aus dem Ausland. Aber Niedermaie­r kennt auch die Schattense­iten: „Natürlich sind die Großanbiet­er im Netz eine große Konkurrenz, die zudem unseriöse und intranspar­ente Angebote machen“, räumt er ein. Auch fielen die kleinen und einfachen Aufträge weg, da die Kunden solche am Computer häufig selbst buchen könnten. Deshalb setze das Unternehme­n auf die Möglichkei­t, selbst im Internet so präsent wie möglich zu sein. (bre)

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