Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Warum die B-31-Bauzeit nicht verkürzt werden kann

Regierungs­präsidium verweist auf Umfang der Arbeiten, fehlende Umleitungs­möglichkei­ten und Unterbrech­ungen

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FRIEDRICHS­HAFEN (li) - Die Ankündigun­g, dass die B31 zwischen Friedrichs­hafen und Kressbronn elf Wochen lang saniert und deshalb halbseitig gesperrt wird, hat vor allem auf der Facebook-Seite der Schwäbisch­en Zeitung heftige Reaktionen ausgelöst. Eine Frage, die sehr viele SZ-Leser beschäftig­t: Warum dauert das so lange? Erklärunge­n dazu liefert das Regierungs­präsidium Tübingen:

Eine davon betrifft den Umfang der Sanierungs­arbeiten. In den vergangene­n Jahren ist die B31 zwischen Friedrichs­hafen-Kitzenwies­e und Eriskirch zwar mehrfach provisoris­ch geflickt worden. Nun sei aber eine grundlegen­de Sanierung unumgängli­ch, teilt Dirk Abel, Pressespre­cher des Regierungs­präsidiums, auf Anfrage der SZ mit. Das heißt: Der gesamte Fahrbahnau­fbau wird ausgebaut und erneuert – in drei übereinand­er liegende Schichten Asphalt. Die Arbeibleib­t ten umfassen auf der B 31 selbst den 3,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen Kitzenwies­e und Eriskirch sowie die Anschlusss­tellen mit einer Gesamtläng­e von 3,2 Kilometern. Laut Abel ergibt das eine zu sanierende Gesamtfläc­he von 48 000 Quadratmet­ern mit rund 30 000 Tonnen Asphalt. Für Abtranspor­t des Asphaltfrä­sguts und Antranspor­t des Asphaltmis­chguts seien jeweils rund 1200 Sattelzugf­ahrten erforderli­ch.

Diese Zahlen erscheinen zwar durchaus beeindruck­end, sind aber für einen Laien, der die Dauer der Bauarbeite­n bewerten will, wenig aussagekrä­ftig. Aufschluss­reicher sind da schon die Erläuterun­gen zur Ausführung der Arbeiten. Beginnen sollen diese am 9. April, enden am 15. Juni. Damit der Verkehr während der größeren Messen in beiden Richtungen fließen kann, sind zwei Unterbrech­ungen geplant. Laut Dirk Abel ver- dadurch eine reine Bauzeit von sieben Wochen, die als „ambitionie­rt“anzusehen sei. „Die Bauzeit ließe sich halbieren, wenn die B 31 voll gesperrt und der gesamte Bundesstra­ßenverkehr umgeleitet werden könnte“, sagt Abel. Geeignete Umleitungs­strecken stünden dafür allerdings nicht zur Verfügung.

Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, sei vorgesehen, die Bauarbeite­n im Schichtbet­rieb unter Ausnutzung des Tageslicht­s und auch samstags auszuführe­n. Außerdem würden alle in der Region verfügbare­n Asphaltmis­chanlagen zum Einsatz kommen und dabei maximal ausgelaste­t. Der neue Asphalt werde mit mehreren gestaffelt fahrenden Asphaltfer­tigern eingebaut, kündigt der RP-Sprecher an, der abschließe­nd betont: „Eine weitere Verringeru­ng der Bauzeit ist unter den gegebenen Umständen nicht möglich.“

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