Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Tettnanger Schola besingt Jubiläum
Am Ostermontag treffen aktive und ehemalige Sänger aufeinander.
TETTNANG - Auch wenn beim Auftritt Generationen zwischen den Schola-Sängern liegen: Die Freude am Singen vereint sie, ebenso einige gemeinsame Übungsstunden in den letzten Wochen. Wenn ein Jugendchor ein halbes Jahrhundert existiert, kommen und gehen in dieser Zeit halt viele Menschen. Das gilt auch für die Schola der St.-GallusGemeinde, die in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen feiert. „Mittlerweile haben wahrscheinlich etwa 500 Leute in der Schola gesungen“, schätzt Georg Grass.
Der Kirchenmusiker hat die Schola 2002 übernommen. Gegründet wurde der Chor 1968 von Konrad Vögele als Knabenschola – und kurz darauf auch für Mädchen geöffnet. Seitdem ist die Schola fester Bestandteil der Gemeinde und aus Gottesdiensten wie an Feiertagen oder zur Firmung nicht mehr wegzudenken.
Um das Jubiläum des Chors zu feiern, werden im Dankgottesdienst am Ostermontag die Stimmen der aktiven und ehemaligen Scholaner im gemeinsamen Chor erklingen. Die Idee zu dieser Jubiläumsveranstaltung war vonseiten früherer Mitglieder gekommen. Daraufhin hatte Grass so viele Ehemalige wie möglich kontaktiert.
Anlass und Ostern gerecht
„Bei dem Programm war mir wichtig, dass es dem Anlass und natürlich dem Osterfest gerecht wird“, sagt er. Deshalb wird am Montag neben Schola-Klassikern auch die Osterkantate von Dieterich Buxtehude erklingen. Ein weiteres Stück wird Johann Sebastian Bachs „Jesus bleibet meine Freude“sein. Diese Komposition, so Grass, sei das Lieblingslied von Irmgard Schweizer, die den Chor viele Jahre lang als ehrenamtliche Stimmbildnerin begleitet hat. Bei dem Gottesdienst werden etwa 80 Scholaner mitsingen, von denen manche schon bei der ersten Probe vor 50 Jahren dabei waren. Die Jüngsten sind gerade einmal zehn Jahre alt. „Es ist großartig, dass mit diesem Projekt Generationen überbrückt werden“, sagt Grass. Auch die Sänger sind begeistert. „ Das Jubiläum bietet eine schöne Möglichkeit, sich wiederzusehen und als ehemaliges Mitglied die heutige Schola zu unterstützen“, freut sich Markus Weber. Er fing 1982 mit der Schola an und war zwölf Jahre lang im Chor.
Die Gründe für das Singen in der Schola sind heute noch dieselben wie damals: „Singen macht Spaß und ist ein Ausgleich zum Schulstress. Hier werden auch Freundschaften geknüpft“, sagt die 16-jährige Franziska Wieder, die seit sechs Jahren dabei ist.
Eine enge Bindung an den Chor bleibt für viele Sänger auch nach dem Austritt bestehen. Nicht nur an hohen Feiertagen kommen traditionell Ehemalige und unterstützen die Schola. Dieses Miteinander von Sängern unterschiedlichen Alters sehen alle als Bereicherung – beim Jubiläumsprojekt besonders. „Ich finde es beeindruckend, zu sehen, wie umfassend die Schola ist und welche Tradition dahintersteckt“, sagt Wieder.
Nach dem Gottesdienst lädt die Schola deshalb zu einem Beisammensein ein, bei dem erzählt, erinnert und gefeiert werden soll. Natürlich wird dabei auch Musik erklingen. Nicht nur Geistliches: Neben dem Chorsingen sind im Laufe der Jahre nämlich einige Bands und Ensembles aus der Schola entstanden.
Jubiläumskonzert der Schola
Das ist an Ostermontag, 2. April, um 10 Uhr in der St.-Gallus-Kirche. Der Eintritt ist frei. Zum im Gemeindezentrum sind im Anschluss auch die Gottesdienstbesucher eingeladen.
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