Schwäbische Zeitung (Tettnang)
IWF wirbt für Euro-Krisenfonds
BERLIN (dpa) - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, macht sich zur Stabilisierung der Euro-Zone für einen milliardenschweren „Schlechtwetterfonds“stark. Jedes Euro-Land solle pro Jahr 0,35 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) dort einzahlen, sagte sie am Montag bei einer Rede des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin – für Deutschland wären das rund elf Milliarden Euro im Jahr. Für relativ geringere Kosten könnte damit die Gefahr unkontrollierbarer Verwerfungen deutlich reduziert werden, sagte Lagarde. Ein Sprecher von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte dazu, man müsse sich erst die Details anschauen.
Lagarde betonte, zwar sei das Wachstum mit erwarteten 2,2 Prozent für die Eurozone im fünften Jahr stabil. „Aber da sind andere starke Gegenwinde. Denken Sie an den Aufstieg des Populismus und die ertönenden Sirenen des Protektionismus.“Die Idee an sich ist nicht neu, wohl aber das konkrete Volumen. Schon im vergangenen Jahr hatte der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, einen neuen Krisenfonds ins Spiel gebracht. Als Größenordnung nannte er einen Betrag in Höhe von ein bis zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Euro-Zone – bis zu 200 Milliarden Euro.
Stimmung unter deutschen Exporteuren trübt sich ein
MÜNCHEN (AFP) - Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich dem Münchner Ifo-Institut zufolge eingetrübt. Die Exporterwartungen der Industrie sanken im März auf den niedrigsten Wert seit Januar 2017, wie das Institut am Montag mitteilte. „Die Protektionismus-Debatte hinterlässt Spuren bei den deutschen Exporteuren“, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Für die Ifo-Exporterwartungen werden rund 2700 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes nach ihrem Ausblick für die kommenden drei Monate gefragt. Dabei können sie angeben, ob ihre Erwartungen „zunehmen“, „gleich bleiben“oder „abnehmen“.
Maschinenbauer vernachlässigen Cyber-Schutz
FRANKFURT (dpa) - Jeder zweite deutsche Maschinenbauer ist nicht ausreichend gegen die Gefahr von Cyber-Attacken vorbereitet. Das geht aus einer Umfrage des Branchenverbands VDMA hervor. Demnach arbeitet knapp die Hälfte der Unternehmen der mittelständisch geprägten Industrie mit veralteten IT-Systemen. Zudem ist die Verantwortung für IT-Sicherheit nicht überall klar geregelt. Den Schaden durch Cyber-Attacken schätzen 60 Prozent der Firmen auf 500 000 bis eine Million Euro.
Frankreich hält erstmals seit 2007 Defizitgrenze ein
PARIS (AFP) - Frankreichs Regierung hat ein wichtiges Ziel in der Finanzpolitik erreicht: Wie die Statistikbehörde Insee am Montag mitteilte, betrug die Staatsverschuldung 2017 insgesamt 2,6 Prozent. Damit hielt das Land im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2007 die EU-Defizitgrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes ein. Die französische Wirtschaft wuchs den Statistikern zufolge im vergangenen Jahr um zwei Prozent.