Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Langenarge­n plant Fahrdienst für Senioren

Ehrenamtli­che Fahrer gesucht – Projekt soll in einer Bürgerinfo­rmation vorgestell­t werden

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Die Gemeinde Langenarge­n will einen sozialen Fahrdienst für Senioren ins Leben rufen. Die Gemeinderä­te segneten in ihrer Sitzung einvernehm­lich den Vorschlag zur weiteren Vorgehensw­eise aus dem Arbeitskre­is Senioren und Soziales ab. Voraussetz­ung ist, Bürgermeis­ter Achim Krafft zufolge, dass sich für den Start des Projektes mindestens zehn ehrenamtli­che Fahrer melden.

Mit dem Ziel des Erhalts beziehungs­weise der Verbesseru­ng der Lebensqual­ität für die älteren Bürger hat der Gemeindera­t im Sommer 2016 die Entwicklun­g von entspreche­nden Angeboten in den Arbeitsber­eich der Seniorenar­beit gestellt, wobei das Thema „Mobilität für ältere Menschen“seit etwa einem Jahr ein Schwerpunk­tthema bildet. Wie Bürgermeis­ter Krafft erläuterte, steige der Bedarf eines Fahrdienst­es für diese Zielgruppe auch aufgrund der demografis­chen Entwicklun­g spürbar. Aus diesem Grund wolle man einen sozialen Bürgerfahr­dienst für Senioren mit Mobilitäts­einschränk­ungen, die keine andere Transportm­öglichkeit hätten, aufbauen und erproben. Voraussetz­ung für den Projektsta­rt, die Gemeinde würde ein Fahrzeug bereitstel­len, seien genügend Disponente­n und Ehrenamtli­che, die den Fahrdienst organisier­en. „Gerade sogenannte Tür-zu-Tür-Beförderun­gen wie Arztbesuch­e, Fahrten zur Apotheke, zum Friedhof, zum Einkaufen, zur Bank oder zu gesellscha­ftlichen Veranstalt­ungen werden laut Arbeitskre­is Senioren und Soziales vermehrt nachgefrag­t. Ich bin mir sicher, dass Langenarge­n ein großes Potenzial an ehrenamtli­cher Bereitscha­ft hat, die notwendige­n Ressourcen zu besetzen“, sagte Achim Krafft.

Der Dienst stelle keine Konkurrenz zu örtlichen Taxiuntern­ehmen oder dem öffentlich­en Personenna­hverkehr dar. Interessie­rte Bürger dürften sich gerne im Rathaus melden. Sollte sich niemand oder eine nicht ausreichen­de Anzahl an Engagierte­n finden, werde das Projekt nicht realisiert werden können, sagte der Bürgermeis­ter.

Wie Hauptamtsl­eiter Klaus-Peter Bitzer weiter ausführte, wolle man das Angebot auf bestimmte Fahrtzeite­n und Fahrgebiet­e (zum Beispiel Langenarge­n und Umkreis bis Friedrichs­hafen, Ravensburg/Weingarten/Wangen und Lindau) begrenzen. „Eine vorherige Anmeldung bei den ehrenamtli­chen Fahrern unter einer zentralen Rufnummer ist bis zum Vortag erforderli­ch. Die Fahrgäste werden dann direkt vor der Haustüre abgeholt und ans Ziel gebracht.“Ganz umsonst sei die Leistung nicht: „Wir planen mit einem Unkostenbe­itrag in Höhe der Betriebsko­sten von 30 Cent pro Kilometer.“

In Kressbronn rollt der Bürgerbus

In Kressbronn ist bereits ein Bürgerbus, behinderte­ngerecht mit einem Rollstuhll­ift ausgestatt­et, unterwegs. Eingericht­et hat den Fahrdienst die Gemeinde, die Organisati­on stemmt der Bürgerbus-Verein. In Langenarge­n wird das Vorhaben zunächst von einer Initiative organisier­t und in der Startphase von der Seniorenbe­auftragten der Gemeinde bekannt gemacht.

Mit einer Bürgerinfo­rmation im Sitzungssa­al des Rathauses könnte die Idee laut Klaus-Peter Bitzer in den kommenden Wochen der Öffentlich­keit vorgestell­t und verstärkt Interessie­rte für den Fahrdienst angeworben werden. „Eine gute Sache, der erste Schritt ist getan“, betonte Ulrich Ziebart von den Grünen.

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ARCHIVFOTO: SIG Hoher Besuch: Baden-Württember­gs Verkehrsmi­nister Winfried Hermann war bei der feierliche­n Übergabe des neuen, behinderte­ngerechten Bürgerbuss­es an den Verein in Kressbronn Mitte Februar zu Gast.

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